Dienstag, 2. Juni 2015

Gebet der Ruhe

Die Ruhe und Sammlung in diesem Gebete ist etwas, das sich in der Seele durch das Genügen, das sie empfindet, durch den Frieden, der sich über sie ergießt, durch die vollkommenste Befriedigung und Ruhe ihrer Kräfte, und durch die überaus süße Wonne, mit der sie erfüllt wird, ganz deutlich zu erkennen gibt.

Weil die Seele noch nichts Höheres gekostet hat, so meint sie, es bleibe ihr nichts mehr zu wünschen übrig, und gern möchte sie mit dem heiligen Petrus bitten, hier ihre Wohnung aufschlagen zu dürfen.

Aus Furcht, es könnte ihr dieses Gut unter den Händen zerrinnen, wagt sie es nicht, sich zu bewegen oder zu regen; ja, manchmal möchte sie nicht einmal Atem schöpfen. Die Arme denkt nicht daran, daß sie, gleichwie sie selbst zur Erlangung eines so großen Gutes nichts tun konnte, es noch weniger länger behalten kann, als der Herr es will.

Leben 140

(404-20150602)


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