Samstag, 30. November 2013

Stärkende Worte

Ich unterhielt mich nur mit Gott und sehr häufig wiederholte ich in Gedanken und mit dem Munde die Worte Jobs: „Haben wir das Gute empfangen von der Hand des Herrn, warum sollten wir das Üble nicht ertragen?“

Diese Worte, meine ich, haben mich gestärkt.

Leben 60

(70-20131130)



Freitag, 29. November 2013

Leiden in vollkommener Gleichförmigkeit tragen

Der Herr scheint es so gefügt zu haben, dass ich [die Geschichte Jobs in den Moralbüchern des heiligen Gregor] in die Hände bekam und auch mit der Übung des innerlichen Gebetes begonnen hatte, um meine Leiden in so vollkommener Gleichförmigkeit mit seinem Willen tragen zu können.

Leben 60

(69-20131129)



Donnerstag, 28. November 2013

Die Ärzte gaben mich auf,

- indem sie sagten, ich habe zum ganzen Übel auch noch die Schwindsucht. Doch daraus machte ich mir wenig; nur die Schmerzen, die mich unaufhörlich am ganzen Körper von der Fußsohle bis zum Scheitel quälten, gingen mir sehr nahe; denn die Nervenschmerzen sind nach Aussage der Ärzte unerträglich.

Dieses Leiden wäre für mich ein sehr schmerzvolles Martyrium gewesen.

Leben 60

(68-20131128)



Mittwoch, 27. November 2013

Die Kur

Da die angewandte Kur für meine Körperbeschaffenheit zu stark war, so hatte ich die ganze Zeit über die größten Leiden zu erdulden. Ja, ich befand mich durch den Gebrauch der verordneten Arzneien binnen zwei Monaten am Rande des Grabes. [...]

Aus übergroßem Ekel konnte ich keine Speise mehr genießen und nur noch etwas Getränk zu mir nehmen. [...]

Ich war dadurch so ausgezehrt, dass auch meine Nerven unter unerträglichen Schmerzen, die mir Tag und Nacht keine Ruhe ließen, einzuschrumpfen begannen.

Eine sehr tiefe Traurigkeit, die sich allem noch zugesellte, machte das Übel voll.

Leben 59f

(67-20131127)



Dienstag, 26. November 2013

Tugendhafte Frauen für die Männer

Ich glaube auch, es müssten überhaupt alle Männer mit Vorliebe jenen Frauen zugetan sein, bei denen sie Liebe zur Tugend wahrnehmen, und es müssten letztere ebendanach, dass sie der Tugend ergeben sind, bei ersteren, auch in irdischen Dingen, um so leichter das erreichen, was sie anstreben.

Leben 59

(66-20131126)


Montag, 25. November 2013

Gelegenheiten für Beleidigungen

Die große Zuneigung, die er zu mir trug, hatte ich selbst niemals für etwas Böses gehalten. Immerhin aber hätte diese reiner sein können. Und es ist nicht zu leugnen, dass bei einem solchen Verkehre die Gelegenheiten zur Hand waren, die zu den schwersten Beleidigungen führen konnten, hätten wir ihn nicht recht lebendig vor Augen gehabt.

Leben 59

(65-20131125)



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