Ich
habe bereits erwähnt, daß bei dieser ersten Sammlung und Ruhe die Seelenkräfte
ihre natürliche Tätigkeit nicht einstellen. Es findet aber die Seele ein so
vollkommenes Genügen in Gott, daß sie während der Dauer dieses Gebetes, weil
der Wille mit Gott vereinigt ist, ihre Ruhe und Stille nicht verliert, wenn
auch die beiden anderen Kräfte umherschweifen. Diese, Verstand und Gedächtnis,
werden vielmehr vom Willen allmählich wieder gesammelt.
Denn
obgleich letzterer noch nicht ganz und gar in Gott versenkt ist, wird er doch,
ohne zu wissen wie, so von ihm eingenommen, daß die anderen Kräfte, wie sehr
sie sich auch bemühen mögen, ihm doch seine Zufriedenheit und Freude nicht
rauben können. Ohne jegliche Anstrengung trachtet er vielmehr danach, daß dieses
Fünklein der Liebe Gottes nicht erlösche.
Leben
140
(405-20150603)
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