Montag, 19. März 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 13


1.W.K.2.12. Über diese Ersten Wohnungen kann ich aus eigener Erfahrung sehr gute Aufschlüsse geben. Darum sage ich, dass man sich nicht nur ein paar Räume vorstellen soll, sondern eine Million, denn auf vielerlei Weise treten hier Seelen ein, die einen wie die anderen in guter Absicht.46 Da der Böse jedoch immer eine sehr schlechte hat, muss er in jedem Raum viele Legionen böser Geister haben, um sie beim Übergang von den einen zu den anderen Räumen zu bekriegen. Und da die arme Seele das nicht durchschaut, streut er uns auf tausenderlei Weise Sand in die Augen, was er bei denen, die dem Ort, wo der König47 weilt, schon näher sind, nicht so fertig bringt. Doch hier, wo sie noch voll der Welt 48 und in ihren Vergnügungen versunken und ihren Prestigevorstellungen 49 und Ansprüchen gegenüber ohnmächtig sind, haben die Vasallen 50 der Seele – also die Sinne und die Seelenvermögen – nicht die Kraft, die Gott ihnen von Natur aus gegeben hat. Solche Seelen sind leicht zu besiegen, auch wenn sie immer wieder den Wunsch hegen, Gott nicht zu beleidigen, und gute Werke vollbringen. Wer sich in dieser Lage erlebt, muss sich so oft er kann an Seine Majestät wenden und seine gebenedeite Mutter und auch seine Heiligen als Fürsprecher nehmen, damit sie für ihn kämpfen; denn seine Knechte haben wenig Kraft, um sich zu wehren; diese muss uns allerdings in allen Stadien51 von Gott her zukommen. Seine Majestät schenke sie uns durch seine Barmherzigkeit. Amen.

Anmerkungen
46 „Eine Million“: also unendlich viele. Vgl. 1M 2,8, wo die Autorin bereits nachdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass man sich die „Dinge der Seele“ gar nicht weit und vielfältig genug vorstellen kann. Dass es viele verschiedene Wege gibt, Gott also mit jedem seinen eigenen Weg geht, hebt sie immer wieder hervor; siehe etwa V 13,13; CE 27,2; MC 2,5.23; vgl. ferner MC 3,14.
47 Vgl. 1M 1,1.
48 Mundo, siehe Anhang I. Wie an vielen weiteren Stellen im Gesamtwerk ist nicht einfach nur die irdische Wirklichkeit, sondern eine Einstellung gemeint, die mehr auf materielle Werte wie Besitz, Macht, Prestige usw. als auf spirituelle Werte setzt.
49 Honras. Auch dies ist ein Thema, das bei Teresa einen breiten Raum einnimmt; siehe etwa CE 2,5f; 4,1; 8,1; 11,10f; 17,4; 18,1.3; 26,4; 63,3; 64,1; CV 2,5f; 3,7; 7,10; 12,5.7f; 36,3f; V 2,3.5f; 11,2; 20,26; 31,20f usw. Mit honra war damals vor allem das Angesehensein gemeint, die Meinung, die die anderen von mir haben, und zwar vor allem im Zusammenhang mit der Reinheit des Blutes, das heißt, ob jemand Altchrist ist oder von Juden bzw. Mauren abstammt, und ob er finanziell gut gestellt ist; siehe ferner Anhang I.
50 Erneut bezieht die Autorin ihre Bildsprache aus der feudalen Gesellschaftsordnung, in der sie lebt, wie es das Grundbild dieser Schrift, die Burg, ja auch ist.
51 Gemeint sind die verschiedenen geistlichen Stadien oder Etappen oder Erfahrungsebenen.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


12. De estas moradas primeras podré yo dar muy buenas señas de experiencia. Por eso digo que no consideren pocas piezas, sino un millón; porque de muchas maneras entran almas aquí, unas y otras con buena intención. Mas, como el demonio siempre la tiene tan mala, debe tener en cada una muchas legiones de demonios para combatir que no pasen de unas a otras y, como la pobre alma no lo entiende, por mil maneras nos hace trampantojos, lo que no puede tanto a las que están más cerca de donde está el rey, que aquí, como aún se están embebidas en el mundo y engolfadas en sus contentos y desvanecidas en sus honras y pretensiones, no tienen la fuerza los vasallos del alma (que son los sentidos y potencias) que Dios les dio de su natural, y fácilmente estas almas son vencidas, aunque anden con deseos de no ofender a Dios, y hagan buenas obras. Las que se vieren en este estado han menester acudir a menudo, como pudieren, a Su Majestad, tomar a su bendita Madre por intercesora, y a sus Santos, para que ellos peleen por ellas, que sus criados poca fuerza tienenpara se defender. A la verdad, en todos estados es menester que nos venga de Dios. Su Majestad nos la dé por su misericordia, amén.

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