Freitag, 2. März 2012

Herzgedanken zu Teresa von Jesus, 4

(4 von 8)

Jeder Mensch dürstet im Innersten nach Gott, seinem Ursprung und Ziel. Nur das lebendige Wasser aus dem Innersten Jesu, Einheit des Vaters und Sohnes, vermag diesen Durst zu löschen. Doch nur das Dürsten der Liebe nach Liebe vermag es zu trinken im Ineinanderströmen. In vermählendem Hochzeitstrunk will Gott Mensch werden und den Menschen aus Gnade Gott sein lassen.

Ein Mensch voll der Gnade, Maria, dürstete danach, durch ihr Trinken das Dürsten Gottes im Dienste der ganzen Menschheit zu stillen. Im Trinken und Ineinanderströmen wird Gott Mensch, und der Mensch aus Gnade vergöttlicht. Dazu muss der Mensch durch die Gnade erhoben werden über alle Gelüste.

So kam es zur Sünde: Das eigensüchtige Gelüsten nach der verbotenen Frucht verdrängte das liebende Dürsten nach dem lebendigen Wasser. Der Mensch verließ den Quell, die Kindschaftsgnade verdorrte, und Gott, der allgütige, erhob ergreifend die Klage: "Mich haben sie verlassen, mich, den Quell lebendigen Wassers, und Brunnen sich gegraben, geborstene Brunnen, die nimmer Wasser halten" (Jer 2, 13).

(Oda Schneider, Christliche Innerlichkeit, 5-6 1982)

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