Montag, 1. Oktober 2012

Sogenannte „Kleine Heilige“

Das einzige. was uns nicht streitig gemacht wird, ist der letzte Platz. Tatsächlich wird allzu oft vergessen, dass die kleine Therese von Lisieux wirklich gestorben ist. In jungen Jahren starb sie, sie wurde nur 24 Jahre alt. Lungenkrankheiten wie Tuberkulose waren Ende des 19. Jahrhunderts nicht selten. Therese erkrankte daran. Tuberkulose bedeutete ein schlimmes Leidensschicksal. Immer mehr zunehmende Atemnot und Schmerzen ergriffen die daran leidenden Körper. Es gab kaum Linderung, keine Heilung. Es war kein leichtes Sterben; kein leichter Tod. Therese vom Kinde Jesu und vom Heiligsten Antlitz blieb standhaft. Sie hielt aus; sie blieb im Glauben; sie spürte und erlitt ihr Leben bis zuletzt und überlies sich selbst dem Herrn. Am 30. September 1897 befreite sie Gott von ihrer irdischen Gebundenheit. ER rief sie zu sich.



Jetzt bin ich ganz bereit abzureisen. Ich habe meinen Pass für den Himmel. Mein geliebter Vater hat mir diese Gnade erwirkt. Am 29. Juli (Todestag ihres Vaters) gab er mir die Gewissheit, dass ich bald mit ihm vereint sein werde. Am folgenden Tag war der Arzt erstaunt darüber, dass die Krankheit in zwei Tagen solche Fortschritte gemacht hatte und sagte unserer guten Mutter, dass es an der Zeit wäre meinem Wunsch zu entsprechen und mich mit der Heiligen Ölung zu versehen. 


Der 30. war also dieser glückliche Tag. auch habe ich das Viatikum für meine lange Reise empfangen. Dieses Himmelsbrot hat mich gestärkt ... wie süß ist es doch, sich furchtlos und wunschlos in Seine Arme zu werfen.

Ich glaube, dass die Seligen großes Mitleid mit unserem Elend haben. Sie denken daran, dass sie gleich uns schwach und sterblich waren, dass sie dieselben Fehler begingen, die gleichen Kämpfe auszufechten hatten, und ihre geschwisterliche Zärtlichkeit für uns ist weit größer, als sie je auf Erden war. Darum hören sie nicht auf, uns zu beschützen und für uns zu beten.
(10. August 1897)


O Maria, wenn ich die Königin des Himmels wäre und Du Theresia, würde ich wünschen, Theresia zu sein, um Dich als Himmelskönigin zu grüßen.
(8. September 1897, die letzten Zeilen, drei Wochen vor ihrem Tod)

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