6.W.K.9.17.
Es ist wahr, dass es eine ganz große Hilfe sein muss, um die Tugenden in
größerer Vollkommenheit zu erhalten, doch wer sie dadurch haben sollte, dass er
sie um den Preis eigenen Mühens erlangt hat, hat viel mehr verdient. Ich weiß
von einer Person, der Gott einige dieser Gnaden erwiesen hatte – oder sogar von
zweien, die eine war ein Mann41 – und die
sich sehr wünschten, Seiner Majestät ohne diese großen Geschenke auf eigene
Kosten zu dienen und sich so nach Leiden sehnten, dass sie sich bei unserem
Herrn beklagten, weil er sie ihnen schenkte, und sie abgelehnt hätten, wenn sie
die Möglichkeit gehabt hätten, sie nicht anzunehmen. Ich meine mit ‚Geschenken’
nicht diese Visionen, von denen man letztlich den großen Gewinn sieht und die
sehr zu schätzen sind, sondern die, die der Herr in der Kontemplation schenkt.
Anmerkungen
41
Es ist nahezu sicher, dass sie auf Johannes vom Kreuz anspielt, der zu diesem Zeitpunkt
Beichtvater im Menschwerdungskloster zu Ávila war, während Teresa diese Zeilen
in San José schrieb. Die weibliche Person ist sie selbst.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
17. Verdad es que debe ser grandísima ayuda para tener las virtudes en
más subida perfección; mas el que las tuviere con haberlas ganado a costa de su
trabajo, mucho más merecerá. Yo sé de una persona, a quien el Señor había hecho
algunas de estas mercedes -y aun de dos, la una era hombre-, que estaban tan deseosas
de servir a Su Majestad a su costa, sin estos grandes regalos, y tan ansiosas
por padecer, que se quejaban a nuestro Señor porque se los daba, y si pudieran
no recibirlos, lo excusaran. Digo regalos, no de estas visiones, que, en fin,
ven la gran ganancia y son mucho de estimar, sino los que da el Señor en la contemplación.
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