6.W.K.10.5.
Es kommt auch vor, dass Gott einem genauso plötzlich und auf eine
unaussprechliche Weise in sich selbst eine Wahrheit zeigt, die, so scheint es,
alles, was es davon in den Geschöpfen gibt, im Dunkeln, dafür aber ganz klar
deutlich werden lässt, dass er allein die WAHRHEIT ist, die nicht lügen kann,10 und das macht so recht deutlich, was David in
einem Psalm sagt, dass nämlich alle Menschen lügen (Ps 166,11); das ginge einem
im Leben nie auf,11 selbst wenn man es noch
so oft hörte. Er ist Wahrheit, die nicht trügen kann. Das erinnert mich daran, welch
gewichtige Frage Pilatus unserem Herrn stellte, als er ihn während seiner
Passion fragte: Was ist Wahrheit? (Joh 18,38), und wie wenig wir hienieden von
dieser höchsten Wahrheit verstehen.
Anmerkungen
10
Eine der tiefsten Erfahrungen, die Teresa machte. Siehe V 40,1-4 mit Anm. Es ist
die WAHRHEIT, die alle Wahrheiten hervorbringt und erhellt und jede Lüge entlarvt,
aber auch jeden Menschen als wahrhaftig oder unwahrhaftig darstellt. Wahrheit
ist „Erkenntnis Gottes,“ „Selbsterkenntnis und Demut;“ sie lässt uns „die Dinge
dieser Welt für sehr gering halten“ (6M 5,10), aber auch „die große Würde und
Schönheit“ unserer „Seele begreifen“ (1M 1,1); wir müssen „in der Wahrheit
leben, ... um uns unserem Bräutigam anzugleichen“ (6M 10,6). „Die ganze Welt
ist doch nur ein Schwindel, wenn sie uns nicht dazu bringt und verhilft“ (6M
4,10); es entspricht nicht der Wahrheit, sich etwas anzueignen, denn sie sieht,
„dass wir nichts haben, was wir nicht empfangen hätten“ (6M 5,6). Gott, die
Wahrheit, versetzt sie in die Wahrheit: Die Gnade erfüllt sie „mit Wünschen,
Gott zufrieden zu stellen, und mit soviel Geringschätzung für alles, was sie
ihm nicht näher bringt“ (6M 8,3). Wahrheit ist: „Gott geben, was sein, und uns,
was unser ist“ (6M 10,6). Vgl. V 20,29; 40,3; CC 1,21.
11
Einige Herausgeber fügen der leichteren Verständlichkeit wegen „so“ (así)
hinzu.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
5. También acaece, así muy de presto y de manera que no se puede decir,
mostrar Dios en sí mismo una verdad, que parece déjà oscurecidas todas las que
hay en las criaturas, y muy claro dado a
entender que El solo es verdad que no puede mentir; y dase bien
aentender lo que dice David en un salmo, que todo hombre es mentiroso, lo que
no se entendiera jamás así, aunque muchas veces se oyera. Es verdad que no
puede faltar. Acuérdaseme de Pilatos lo mucho que preguntaba a nuestro Señor
cuando en su Pasión le dijo qué era verdad, y lo poco que entendemos acá de esta
suma Verdad.
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