6.W.K.10.4.
O menschliches Elend!8 Wann endlich,
Töchter, werden wir diesen großen Gott ein bisschen nachahmen? O, machen wir uns
doch nicht vor, dass wir etwas leisten, wenn wir Kränkungen ertragen, sondern
nehmen wir frohgemut alles auf uns und lieben wir den, der sie uns zufügt, hat
doch dieser große Gott nie aufgehört, uns zu lieben, obwohl wir ihn sehr
beleidigt haben. So hat er vollkommen Recht, wenn er wünscht, dass alle verzeihen,
ganz gleich was für Beleidigungen ihnen zugefügt werden.9 Ich sage euch, Töchter, dass unser Herr mit dieser Vision,
die er einem schenkt, eine große Gnade erweist, selbst wenn sie schnell
vorbeigeht, sofern man aus ihr Nutzen ziehen möchte, indem man sie sich
beständig vor Augen führt.
Anmerkungen
8
Vgl. 5M 1,13; 6M 1,10; 4,11; V 19,5; 28,9; MC 1,3; F 6,7; und viele weitere
Stellen.
9
Die extreme Empfindlichkeit für „Beleidigungen“ in der Umgebung Teresas hing
mit dem übertriebenen Kult der honra („Ehre, gesellschaftliches Ansehen“) im
Spanien des 16. Jahrhunderts zusammen; dennoch spricht sie mit dem
Prestigedenken eine Fehlhaltung aller Zeiten an.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
4. ¡Oh miseria
humana! ¿Hasta cuándo, hijas, imitaremos en algo este gran Dios? ¡Oh!, pues no
se nos haga ya que hacemos nada en sufrir injurias, sino que de muy buena gana
pasemos por todo y amemos a quien nos las hace, pues este gran Dios no nos ha
dejado de amar a nosotras aunque le hemos mucho ofendido, y así tiene muy gran
razón en querer que todos perdonen por agravios que los hagan.
Yo os digo, hijas, que aunque pasa de presto esta visión, que es una
gran merced que hace nuestro Señor a quien la hace, si se quiere aprovechar de
ella, trayéndola presente muy ordinario.
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