Dienstag, 2. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 206


6.W.K.8.6. Ihr werdet sagen, wie man dann erkenne, dass es Christus ist, oder wann es ein Heiliger oder seine glorreichste Mutter ist, wenn man doch nichts sieht. Das kann die Seele nicht sagen, und sie kann auch nicht erkennen, wie sie es erkennt, doch weiß sie es mit allergrößter Gewissheit. Wenn der Herr spricht, scheint es ja noch einfacher, aber beim Heiligen, der nicht spricht, sondern den der Herr offensichtlich dieser Seele als Stütze und Gesellschaft beigibt, ist es noch verwunderlicher. So gibt es weitere geistliche Erfahrungen, die man nicht aussagen kann, doch erkennt man an ihnen, wie unzulänglich unsere Natur ist, um Gottes große Großartigkeiten zu erkennen, denn selbst bei diesen sind wir zu nichts anderem fähig, außer dass diejenige, der sie gegeben werden, sie mit Erstaunen und unter Lobpreisungen auf Seine Majestät durchlebt. Von daher soll sie ihm besonderen Dank abstatten, denn da es eine Gnade ist, die nicht allen erwiesen wird, muss man sie sehr schätzen und sich bemühen, ihm noch mehr zu dienen, da der Herr ihr auf so vielfältige Weise dabei hilft. Daher kommt es, dass sie sich deswegen nicht für besser hält, sondern den Eindruck hat, die zu sein, die ihm von allen auf Erden Lebenden am wenigsten dient, da ihr scheint, mehr als sonst jemand dazu verpflichtet zu sein.16 Und jeder Fehler, den sie begeht, zerreißt ihr das Herz,17 und das ganz zu Recht.

Anmerkungen
16 Hier wird deutlich, dass Teresas ständige Beteuerungen, erbärmlich oder unwürdig zu sein, nicht moralisierend zu verstehen, sondern Auswirkungen ihrer geistlichen Erfahrung sind. Wem viel geschenkt wurde, der fühlt sich erbärmlicher oder unwürdiger.
17 Las entrañas, wörtlich: „die Eingeweide.“

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

6. Diréis que si no se ve, que cómo se entiende que es Cristo, o cuándo es santo, o su Madre gloriosísima. - Eso no sabrá el alma decir, ni puede entender cómo lo entiende, sino que lo sabe con una grandísima certidumbre. Aun ya el Señor, cuando habla, más fácil parece; mas el santo, que no habla, sino que parece le pone el Señor allí por ayuda de aquel alma y por compañía, es más de maravillar. Así son otras cosas espirituales, que no se saben decir, mas entiéndese por ellas cuán bajo es nuestro natural para entender las grandes grandezas de Dios, pues aun éstas no somos capaces, sino que, con admiración y alabanzas a Su Majestad pase quien se las diere; y así le haga particulares gracias por ellas, que pues no es merced que se hace a todos, hase mucho de estimar y procurar hacer mayores servicios, pues por tantas maneras la ayuda Dios a ello. De aquí viene no se tener por eso en más, y parecerle que es la que menos sirve a Dios de cuantos hay en la  tierra, porque le parece está más obligada a ello que ninguno, ycualquier falta que hace le atraviesa las entrañas y con muy grande razón.

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