Samstag, 27. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 231

6.W.K.10.3. Stellen wir uns nun vor, Gott sei wie eine Wohnung oder ein sehr großer, wunderschöner Palast, und dieser Palast sei, wie ich eben sage, Gott selbst.6 Kann sich der Sünder, um seine Bosheiten zu begehen, etwa aus diesem Palast entfernen? Nein, ganz sicher nicht, sondern drinnen, im Palast selbst, der Gott ist, geschehen die Gräueltaten, Schamlosigkeiten und Bosheiten, die wir Sünder begehen. O, wie furchterregend ist das und tiefen Nachsinnens wert und sehr nützlich für uns, die wir so unwissend sind, dass wir diese Wahrheiten nie ganz verstehen, denn sonst wäre es undenkbar, eine so wahnsinnige Verwegenheit an sich zu haben! Bedenken wir, Schwestern, Gottes große Barmherzigkeit und Langmut, da er uns nicht sofort dort hinunter versenkt,7 und sagen wir ihm unseren allerbesten Dank und schämen wir uns, wenn wir wegen dem, was  man uns antut oder über uns redet, so empfindlich reagieren;denn es ist die größte Schlechtigkeit der Welt zu sehen, dass Gott, unser Schöpfer, so viele Bosheiten von seinen Geschöpfen in sich selbst aushält, während wir manchmal wegen einesWortes, das in unserer Abwesenheit gesagt wurde, und vielleicht noch nicht einmal mit böser Absicht, empfindlich reagieren.

Anmerkungen
6 Vgl. V 40,10.
7 Also in die Hölle. Vgl. 6M 9,15 und ferner V 32,3ff.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

3. Hagamos ahora cuenta que es Dios como una morada o palacio muy grande y hermoso y que este palacio, como digo, es el mismo Dios. ¿Por ventura puede el pecador, para hacer sus maldades, apartarse de este palacio? No, por cierto; sino que dentro en el mismo palacio, que es el mismo Dios, pasan las abominaciones y deshonestidades y maldades que hacemos los pecadores. ¡Oh cosa temerosa y digna de gran consideración y muy provechosa para los que sabemos poco, que no acabamos de entender estas verdades, que no sería posible tener atrevimiento tan desatinado! Consideremos, hermanas, la gran misericordia y sufrimiento de Dios en no nos hundir allí luego, y démosle grandísimas gracias, y hayamos vergüenza de sentirnos de cosa que se haga ni se diga contra nosotras; que es la mayor maldad del mundo ver que sufre Dios nuestro Criador tantas a sus criaturas dentro en Sí mismo y que nosotras sintamos alguna vez una palabra que se dijo en nuestra ausencia y quizá con no mala intención.

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