Mittwoch, 10. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 214

6.W.K.9.4. Auch wenn ich von einem Bild spreche, so ist das nach dem Empfinden dessen, der es sieht, nicht gemalt, sondern wirklich lebendig,7 ja manchmal redet es die Seele an und zeigt ihr sogar große Geheimnisse. Doch müsst ihr das so verstehen, dass man beim Betrachten, auch wenn man sich dabei einen Augenblick aufhalten mag, nicht länger verweilen kann als wenn man in die Sonne blickte, weshalb dieser Anblick immer sehr schnell vorbeigeht, aber nicht, weil sein Glanz wie bei der Sonne dem inneren Auge wehtäte, welches nämlich das ist, das dies alles sieht, (wenn das nämlich mit dem äußeren Auge geschieht, so kann ich darüber nichts sagen, da die erwähnte Person, von der ich so detailliert reden kann, das nie erlebt hatte;8 und über etwas, was man nicht erlebt hat, kann man schlecht eine zuverlässige Auskunft geben), denn sein Glanz ist wie eingegossenes Licht und wie eine von etwas ganz Durchlässigem, wie etwa von einem Diamant verdeckte Sonne, falls man diesen so bearbeiten könnte. Die Kleidung sieht aus wie feines Hollandlinnen, und nahezu jedes Mal, wenn Gott der Seele diese Gnade erweist, gerät sie in Verzückung, da ihre unzulängliche Natur einen so erschreckenden Anblick nicht auszuhalten vermag.

Anmerkungen
7 Vgl. V 28,7f.
8 Erneut geht es um sie selbst; vgl. V 28,4; 30,4, wo sie ebenfalls klar sagt, dass sie ihre Visionen nie mit den „Augen des Leibes ..., sondern nur mit den Augen der Seele“ geschaut habe. In CC 53, geschrieben ein Jahr vor der Inneren Burg, behauptet sie: „denn mit den Augen des Leibes sah sie niemals etwas“ (53,2), und weiter unten: „Niemals sah sie etwas mit den Augen des Leibes“ (53,21).

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


4. Aunque digo imagen, entiéndese que no es pintada al parecer de quien la ve, sino verdaderamente viva, y algunas veces se está hablando con el alma y aun mostrándole grandes secretos. Mas habéis de entender que aunque en esto se detenga algún espacio, no se puede estar mirando más que estar mirando al sol, y así esta vista siempre pasa muy de presto; y no porque su resplandor da pena, como el del sol, a la vista interior, que es la que ve todo esto que cuando es con la vista exterior no sabré decir de ello ninguna cosa, porque esta persona que he dicho, de quien tan particularmente yo puedo hablar, no había pasado por ello; y de lo que no hay experiencia, mal se puede dar razón cierta), porque su resplandor es como una luz infusa y de un sol cubierto de una cosa tan delgada como un diamante, si se puede labrar; como una holanda parece la vestidura, y casi todas las veces que Dios hace esta merced al alma, se queda en arrobamiento, que no puede su bajeza sufrir tan espantosa vista.

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