6.W.K.9.9.
Bei manchen Leuten (und ich weiß, dass das wahr ist, weil sie es mit mir
besprochen haben, und nicht bloß drei oder vier, sondern viele), die eine so anfällige
Phantasie18 oder einen so überbordenden
Verstand oder was weiß ich sonst haben, kommt es vor, dass sie sich derart in
ihre Phantasiewelt verspinnen, dass sie alles, was sie sich denken, klar und
deutlich zu sehen glauben, obwohl sie, wenn sie jene echte Vision geschaut hätten,
die Selbsttäuschung erkennen würden, ohne dass ihnen der geringste Zweifel
bliebe. Sie selbst basteln sich nämlich nach und nach zusammen, was sie in
ihrer Phantasie sehen, aber hinterher keinerlei Wirkung zeitigt, sondern sie
noch kälter lässt, als wenn sie ein Andachtsbild gesehen hätten. Es ist
überdeutlich, dass es nicht etwas ist, aus dem man sich etwas zu machen
braucht, und so vergisst man es noch eher als ein Traumbild.
Anmerkungen
18
Vgl. 6M 3,1.4.10.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
9. Acaece a algunas
personas y sé que es verdad, que lo han tratado conmigo, y no tres o cuatro,
sino muchas) ser de tan flaca imaginación, o el entendimiento tan eficaz, o no
sé qué es, que se embeben de manera en la imaginación, que todo lo que piensan
claramente les parece que lo ven; aunque si hubiesen visto la verdadera visión,
entenderían, muy sin quedarles duda, el engaño; porque van ellas mismas
componiendo lo que ven con su imaginación, y no hace después ningún efecto,
sino que se quedan frías, mucho más que si viesen una imagen devota. Es cosa muy entendida
no ser para hacer caso de ello, y así se olvida mucho más que cosa soñada.
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