6.W.K.9.12.
Was aber unbedingt nötig ist, Schwestern, ist, dass ihr in aller Offenheit und
Wahrhaftigkeit mit dem Beichtvater umgeht, ich meine nicht, beim Bekennen eurer
Sünden – das ist ja selbstverständlich –, sondern beim Reden von eurem Beten. Denn
wenn das nicht gegeben ist, kann ich euch nicht versichern, dass ihr auf dem
rechten Weg seid, noch dass es Gott ist, der euch belehrt; er liebt es nämlich,27 dass man mit dem, der an seiner Stelle steht,28 mit derselben Wahrhaftigkeit und Eindeutigkeit
umgeht, wie mit ihm selbst, getragen von dem Wunsch, dass er über all unsere
Gedanken Bescheid weiß, erst recht über unsere Werke, mögen sie noch so
geringfügig sein. Damit werdet ihr euren Weg unbehelligt und ungestört gehen, denn
sogar wenn es nicht von Gott stammen sollte, wird es euch nicht schaden, sofern
ihr Demut und ein gutes Gewissen habt. Seine Majestät versteht es, auch aus
Bösem Gutes zu machen, und auf dem Weg, auf dem der Böse euch verlieren lassen
wollte, werdet ihr eher noch gewinnen. Beim Gedanken, dass er euch so große
Gnaden erweist, werdet ihr euch anstrengen, um ihn noch besser zufrieden zu
stellen und sein Bild ständig im Gedächtnis zu behalten, denn wie ein großer
Gelehrter 29 einmal sagte, ist der Böse ein
guter Maler; und wenn er ihm ein sehr ausdrucksstarkes Bildnis des Herrn vor
Augen stellte, würde er sich darüber keinen Kopf machen, um dadurch seine
Frömmigkeit nicht dennoch zu beleben und den Bösen mit seinen eigenen Bosheiten
zu bekriegen, denn mag ein Maler noch so böse sein, so braucht man es deswegen
nicht zu unterlassen, das von ihm geschaffene Bild zu verehren, sofern es unser
ganzes Heil darstellt.
Anmerkungen
27
Teresa sagt wörtlich: „ist ein großer Freund dessen ...“
28
Für Teresa bestand kein Zweifel, dass – in Übereinstimmung mit der damaligen Sicht
– der Beichtvater an Stelle Gottes steht; bei der Absolution handelt er, wie
bei der Konsekration, „in persona Christi.“ Allerdings fehlt bei ihr auch nicht
eine gesunde kritische Distanz gegenüber den Beichtvätern, nicht zuletzt aufgrund
ihrer eigenen negativen Erfahrung mit ihnen.
29
Der Dominikaner und Konzilstheologe Domingo Báñez, wie die Autorin in F 8,3
ausdrücklich sagt.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
12. Lo que es mucho
menester, hermanas, es que andéis con gran llaneza y verdad con el confesor, no
digo en decir los pecados, que eso claro está, sino en contar la oración;
porque si no hay esto, no aseguro que vais bien, ni que es Dios el que os
enseña; que es muy amigo que al que está en su lugar se trate con la verdad y
claridad que consigo mismo, deseando entienda todos sus pensamientos, cuánto
más las obras, por pequeñas que sean. Y con esto no andéis turbadas ni
inquietas, que aunque no fuese de Dios, si tenéis humildad y buena conciencia
no os dañará; que sabe Su Majestad sacar de los males bienes, y que por el
camino que el demonio os quería hacer perder, ganaréis más. Pensando que os
hace tan grandes mercedes, os esforzaréis a contentarle mejor y andar siempre
ocupada en la memoria su figura, que como decía un gran letrado, que el demonio
es gran pintor, y si le mostrase muy al vivo una imagen del Señor, que no le
pesaría, para con ella avivar la devoción y hacer al demonio guerra con sus
mismas maldades; que aunque un pintor sea muy malo, no por eso se ha de dejar
de reverenciar la imagen que hace, si es de todo nuestro Bien.
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