Donnerstag, 18. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 222


6.W.K.9.12. Was aber unbedingt nötig ist, Schwestern, ist, dass ihr in aller Offenheit und Wahrhaftigkeit mit dem Beichtvater umgeht, ich meine nicht, beim Bekennen eurer Sünden – das ist ja selbstverständlich –, sondern beim Reden von eurem Beten. Denn wenn das nicht gegeben ist, kann ich euch nicht versichern, dass ihr auf dem rechten Weg seid, noch dass es Gott ist, der euch belehrt; er liebt es nämlich,27 dass man mit dem, der an seiner Stelle steht,28 mit derselben Wahrhaftigkeit und Eindeutigkeit umgeht, wie mit ihm selbst, getragen von dem Wunsch, dass er über all unsere Gedanken Bescheid weiß, erst recht über unsere Werke, mögen sie noch so geringfügig sein. Damit werdet ihr euren Weg unbehelligt und ungestört gehen, denn sogar wenn es nicht von Gott stammen sollte, wird es euch nicht schaden, sofern ihr Demut und ein gutes Gewissen habt. Seine Majestät versteht es, auch aus Bösem Gutes zu machen, und auf dem Weg, auf dem der Böse euch verlieren lassen wollte, werdet ihr eher noch gewinnen. Beim Gedanken, dass er euch so große Gnaden erweist, werdet ihr euch anstrengen, um ihn noch besser zufrieden zu stellen und sein Bild ständig im Gedächtnis zu behalten, denn wie ein großer Gelehrter 29 einmal sagte, ist der Böse ein guter Maler; und wenn er ihm ein sehr ausdrucksstarkes Bildnis des Herrn vor Augen stellte, würde er sich darüber keinen Kopf machen, um dadurch seine Frömmigkeit nicht dennoch zu beleben und den Bösen mit seinen eigenen Bosheiten zu bekriegen, denn mag ein Maler noch so böse sein, so braucht man es deswegen nicht zu unterlassen, das von ihm geschaffene Bild zu verehren, sofern es unser ganzes Heil darstellt.

Anmerkungen
27 Teresa sagt wörtlich: „ist ein großer Freund dessen ...“
28 Für Teresa bestand kein Zweifel, dass – in Übereinstimmung mit der damaligen Sicht – der Beichtvater an Stelle Gottes steht; bei der Absolution handelt er, wie bei der Konsekration, „in persona Christi.“ Allerdings fehlt bei ihr auch nicht eine gesunde kritische Distanz gegenüber den Beichtvätern, nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenen negativen Erfahrung mit ihnen.
29 Der Dominikaner und Konzilstheologe Domingo Báñez, wie die Autorin in F 8,3 ausdrücklich sagt.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

12. Lo que es mucho menester, hermanas, es que andéis con gran llaneza y verdad con el confesor, no digo en decir los pecados, que eso claro está, sino en contar la oración; porque si no hay esto, no aseguro que vais bien, ni que es Dios el que os enseña; que es muy amigo que al que está en su lugar se trate con la verdad y claridad que consigo mismo, deseando entienda todos sus pensamientos, cuánto más las obras, por pequeñas que sean. Y con esto no andéis turbadas ni inquietas, que aunque no fuese de Dios, si tenéis humildad y buena conciencia no os dañará; que sabe Su Majestad sacar de los males bienes, y que por el camino que el demonio os quería hacer perder, ganaréis más. Pensando que os hace tan grandes mercedes, os esforzaréis a contentarle mejor y andar siempre ocupada en la memoria su figura, que como decía un gran letrado, que el demonio es gran pintor, y si le mostrase muy al vivo una imagen del Señor, que no le pesaría, para con ella avivar la devoción y hacer al demonio guerra con sus mismas maldades; que aunque un pintor sea muy malo, no por eso se ha de dejar de reverenciar la imagen que hace, si es de todo nuestro Bien.

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