Freitag, 12. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 216


6.W.K.9.6. Ach Herr, wie sehr verkennen wir Christen dich! Was wird erst an jenem Tag sein, wenn du kommst, um uns zu richten, wenn uns der Anblick deines Kommens in Freundschaft, um dich mit deiner Braut abzugeben, schon soviel Furcht einflößt? Ach, Töchter! Was wäre erst, wenn er mit so strenger Stimme spräche: Fort von mir, die ihr von meinem Vater verdammt seid? (Mt 25,41).13

Anmerkungen
13 Ein Widerhall der starken Fixierung der damaligen Verkündigung auf Gerichtsund Höllenpredigten. Obwohl Teresa letztlich ein viel positiveres Gottesbild hat (Gott als Freund von schier unermesslicher Großzügigkeit), sind doch Spuren des damals wie heute verbreiteten ambivalenten Gottesbildes – des Gottes, der einerseits barmherzig und liebevoll, andererseits aber ein unerbittlicher Richter ist – bei ihr zu finden.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

6. ¡Oh Señor, cómo os desconocemos los cristianos! ¿Qué sera aquel día cuando nos vengáis a juzgar, pues viniendo aquí tan de amistad a tratar con vuestra esposa, pone miraros tanto temor? ¡Oh hijas! ¿y qué será cuando con tan rigurosa voz dijere: Id malditos de mi Padre?

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