Dienstag, 16. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 220


6.W.K.9.10. Bei dem, wovon wir hier sprechen, ist es nicht so, sondern wenn die Seele weit davon entfernt ist, etwas sehen zu wollen oder auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wird es ihr plötzlich alles auf einmal gezeigt, und das wühlt alle ihre Seelenvermögen und Sinne in großer Furcht und Unruhe auf, um sie anschließend in jenen beseligenden Frieden zu versetzen. So wie damals, als der hl. Paulus zu Boden geworfen wurde, jener Sturm und Aufruhr aus dem Himmel kam (Apg 9,3), so kommt auch in dieser Innenwelt eine große Bewegung auf, aber in einem Nu kommt diese Seele, wie ich gesagt habe, 19 völlig zur Ruhe und wird in großen Wahrheiten unterwiesen, so dass sie keinen anderen Lehrer mehr braucht.20 Die wahre Weisheit hat ihr ohne jede Anstrengung ihrerseits ihre Unbeholfenheit weggenommen, und die Seele verbleibt zumindest eine Zeitlang in der Gewissheit, dass diese Gnade von Gott kommt, so dass man ihr dann keine Angst vor möglicher Täuschung einreden kann, so sehr man auch das Gegenteil sagen mag. Nachher aber, wenn der Beichtvater sie ihr einredet, lässt Gott zu, dass sie zu schwanken beginnt, ob es wegen ihrer Sünden vielleicht doch möglich wäre, ohne es aber zu glauben, sondern nach Art von Versuchungen des Glaubens, wie ich das über andere Erfahrungen schon gesagt habe,21 wo der Böse die Seele wohl durcheinander bringen, aber nicht davon abbringen kann, dass sie im Glauben fest bleibt.22 Im Gegenteil, je heftiger er sie bekämpft, um so stärker wird sie in der Gewissheit, dass der Böse nicht so viele gute Dinge in ihr zurücklassen könnte, wie das der Fall ist, denn im Innern der Seele vermag er nicht so viel auszurichten.23 Er kann es ihr wohl vorgaukeln, aber nicht mit jener Wahrhaftigkeit und Majestät und solchen Auswirkungen.

Anmerkungen
19 Siehe 6M 8,3.
20 Vgl. V 40,1-4 und ferner CE 40,2.4 bzw. CV 24,3.5. Angesichts des damaligen Misstrauens gegenüber mystischer Erfahrung, vor allem von Frauen, eine gefährliche Aussage.
21 Siehe 6M 8,4.8.
22 Vgl. V 25,12.
23 Vgl. V 25,10.13; 30,9; usw.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


10. En lo que tratamos no es así, sino que estando el alma muy lejos de que ha de ver cosa, ni pasarle por pensamiento, de presto se le representa muy por junto y revuelve todas las potencias y sentidos con un gran temor y alboroto, para ponerlas luego en aquella dichosa paz. Así como cuando fue derrocado San Pablo, vino aquella tempestad y alboroto en el cielo, así acá en este mundo interior se hace gran movimiento, y en un punto -como he dicho- queda todo sosegado, y esta alma tan enseñada de unas tan grandes verdades, que no ha menester otro maestro; que la verdadera sabiduría sin trabajo suyo la ha quitado la torpeza, y dura con una certidumbre el alma de que esta merced es de Dios, algún espacio de tiempo, que aunque más le dijesen lo contrario, entonces no la podrían poner temor de que puede haber engaño. Después, poniéndosele el confesor, la deja Dios para que ande vacilando en que por sus pecados sería posible; mas no creyendo, sino -como he dicho en estotras cosas- a manera de tentaciones en cosas de la fe, que puede el demonio alborotar, mas no dejar el alma de estar firme en ella; antes mientras más la combate, más queda con certidumbre de que el demonio no la podría dejar con tantos bienes, como ello es así, que no puede tanto en lo interior del alma; podrá él representarlo, mas no con esta verdad y majestad y operaciones.

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