Dienstag, 9. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 213


6.W.K.9.3. Sagen wir nun, er wolle das Kästchen manchmal zum Wohl dessen, dem er es ausgeliehen hat, plötzlich aufschließen. Es ist klar, dass dieser nachher viel mehr Beglückung empfindet, wenn er sich an den wunderbaren Glanz des Steines erinnert, der deshalb seinem Gedächtnis besser eingeprägt bleibt. So ist das hier: Sobald es unserem Herrn gefällt, diese Seele noch mehr zu verwöhnen, zeigt er ihr deutlich seine heiligste Menschheit, so wie er das will, entweder so, wie er in der Welt herumzog, oder aber als Auferstandener. Und wenn das auch dermaßen schnell geht, dass wir es mit der Schnelligkeit eines Blitzes vergleichen könnten, bleibt dieses allerherrlichste Bild unserer Vorstellungskraft so tief eingeprägt, dass ich es für unmöglich halte, es auszulöschen, bis sie es dort schaut, wo sie sich ohne Ende daran erfreuen kann.6

Anmerkungen
6 Zu den imaginativen Visionen (plötzlich auftretenden bildhaften inneren Vorstellungen) macht Teresa folgende Angaben: „Man nimmt sie mit den Augen der Seele wahr“ (6M 5,7); „das innere Auge ist es, das dies alles sieht“ (6M 9,4). Im Vergleich mit den intellektuellen Visionen (bildlosen inneren Einsichten): „Die imaginativen kann man besser verständlich machen“ (6M 10,1); „sie kommen mir hilfreicher vor, weil sie unserer Natur besser angepasst sind“ (6M 9,1); sie „gehen schnell vorbei“ (6M 8,3; 9,3.4), so dass „ich nicht glaube, dass es sich um eine Vision handelt, sobald die Seele lange Zeit mit dem Anschauen dieses Herrn zuzubringen vermag“ 6M 9,8). „Er [Christus] zeigt ihr deutlich seine heiligste Menschheit“ und „dieses allerherrlichste Bild bleibt unserer Vorstellungskraft tief eingeprägt“ (6M 9,3); „nicht gemalt, sondern wirklich lebendig“ (6M 9,4); „es ist eindeutig zu erkennen, dass er es ist“ (6M 9,5). „Es wird ihr plötzlich alles auf einmal gezeigt,“ und „in einem Nu“ wird sie mit unumstößlicher „Gewissheit ... unterwiesen“ (6M 9,10). Auswirkungen: „Noch viele weitere Güter“ (6M 9,14); „Demut“ und „Stärkung in der Tugend“ (6M 9,11). Ihr Rat: „Offenheit und Wahrhaftigkeit mit dem Beichtvater“ (6M 9,12); „Gott niemals bitten ..., euch auf diesem Weg zu führen“ (6M 9,14), aus Gründen, die sie in 6M 9,15f. angibt.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

3. Pues digamos ahora que quiere alguna vez abrirla de presto, por hacer bien a quien la ha prestado: claro está que le será después muy mayor contento cuando se acuerde del admirable resplandor de la piedra, y así quedará más esculpida en su memoria. Pues así acaece acá: cuando nuestro Señor es servido de regalar más a esta alma, muéstrale claramente su sacratísima Humanidad de la manera que quiere, o como andaba en el mundo, o después de resucitado; y aunque es con tanta presteza que lo podríamos comparar a la de un relámpago, queda tan esculpido en la imaginación esta imagen gloriosísima, que tengo por imposible quitarse de ella hasta que la vea adonde para sin fin la pueda gozar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...