Mittwoch, 24. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 228


6.W.K.9.18. Es ist wahr, dass meines Erachtens auch solche Wünsche übernatürlich und nur sehr verliebten Seelen zu eigen sind, die gern hätten, dass der Herr sähe, wie sie ihm nicht des Lohnes wegen dienen; und so denken sie, wie ich schon sagte,42 niemals daran, sie hätten für etwas Herrlichkeit zu empfangen, um sich deswegen bei ihrem Dienst mehr anzustrengen, sondern nur um der Liebe zu entsprechen, deren Natur es ist, immer am Werk zu sein.43 Tausendfach würde die Seele, wenn sie könnte, nach Erfindungen suchen, um sich darin zu verzehren; 44 und wenn es nötig wäre, zur größeren Ehre Gottes für immer vernichtet zu werden, würde sie das liebend gerne tun. Er sei für immer gepriesen, Amen, der durch sein Herabsteigen, um sich mit so armseligen Geschöpfen auszutauschen,45 seine Größe zeigen will.

Anmerkungen
42 Siehe 4M 2,9 und 6M 9,16.
43 Eine freiere Formulierung des Adagiums, das sie bereits in 5M 4,10 zitiert hatte: „Die Liebe ist niemals untätig.“
44 „Tausendmal sterben“ bzw. „tausend Leben hergeben“ ist eine typisch barocke Übertreibung, die man bei Teresa immer wieder findet; vgl. 4M 2,7; 5M 2,7; und ferner CC 1,13; 60,4; V 25,12; 33,5; CE/CV 1,2; CE 10,4 bzw. CV 6,9; F 1,7; V 15,12); usw. Siehe auch Anm. zu 2M 1,3.
45 Der Gedanke des Herabsteigens Gottes (condescendentia bzw. synkatábasis) begegnet bereits bei den Kirchenvätern. Er ist auch Johannes vom Kreuz geläufig; vgl. D 2; LB 3,28.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

18. Verdad es que también son estos deseos sobrenaturales, a mi parecer, y de almas muy enamoradas, que querrían viese el Señor que no le sirven por sueldo; y así -como he dicho- jamás se les acuerda que han de recibir gloria por cosa, para esforzarse más por eso a servir, sino de contentar al amor, que es su natural obrar siempre de mil maneras. Si pudiese, querría buscar invenciones para consumirse el alma en él; y si fuese menester quedar para siempre aniquilada para la mayor honra de Dios lo haría de muy buena gana. Sea alabado para siempre, amén, que abajándose a comunicar con tan miserables criaturas, quiere mostrar su grandeza.

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