Mittwoch, 19. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 193


6.W.K.7.8. Merkt euch diesen Punkt, Schwestern, denn er ist wichtig, und deshalb will ich ihn noch genauer erklären: Die Seele sehnt sich danach, sich ganz der Liebe hinzugeben und möchte gar nicht mehr auf anderes eingehen, kann es aber nicht, obwohl sie es möchte. Denn das Feuer, das den Willen normalerweise zum Brennen bringt, ist am Erlöschen, wiewohl der Wille nicht tot ist, und so braucht es einen, der ihn anbläst, um Wärme von sich auszustrahlen. Wäre es da gut, dass die Seele in dieser Trockenheit verharrte, in der Hoffnung auf Feuer vom Himmel, um dieses Opfer ihrer selbst, das sie Gott darbringt, zu verbrennen, wie es unser Vater Elija19 machte? (1 Kön 18,30-39). Doch gewiss nicht! Und es wäre auch nicht gut, Wunder zu erwarten; der Herr vollbringt sie für diese Seele, wenn es ihm gefällt, wie schon gesagt wurde und anschließend noch gesagt wird. Doch sollen wir uns, wie Seine Majestät es möchte, für so erbärmlich halten, dass wir es nicht verdienen, dass er sie tut, sondern uns in allem selbst helfen, soweit wir nur können. Und ich bin überzeugt, dass das notwendig bleibt, bis wir sterben, mag unser Gebet noch so erhaben sein.20

Anmerkungen
19 Von jeher gilt der Prophet Elija im Karmelorden als geistliche Inspirationsquelle und Identifikationsgestalt. Im Mittelalter wurde er sogar als legendärer Ordensgründer verehrt; vgl. Elija – Die kontemplativ-prophetische Dimension des Karmel und Das Buch der ersten Mönche, in: G. Benker (Hg.), Die Gemeinschaften des Karmel, 62-69.74-81. Wann immer Teresa sich auf ihn bezieht, nennt sie ihn „unseren Vater,” womit sie auf den alten karmelitanischen Ehrentitel „dux et pater carmelitarum” („Führer und Vater der Karmeliten”) anspielt. Sie nennt ihn mehrfach; vgl. 7M 4,11; P 27; F 27,11; 28,20; Es 4,4.
20 Hier sagt Teresa, wie sie es oft tut, dass der Mensch tun muss, was ihm möglich ist, und nicht auf Wunder warten soll, „mag unser Gebet noch so erhaben sein.“

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


8. Y notad, hermanas, este punto, que es importante, y así le quiero declarar más: está el alma deseando emplearse toda en amor y querría no entender en otra cosa, mas no podrá aunque quiera; porque, aunque la voluntad no esté muerta, está mortecino el fuego que la suele hacer quemar, y es menester quien le sople para echar calor de sí. ¿Sería bueno que se estuviese el alma con esta sequedad, esperando fuego del cielo que queme este sacrificio que está haciendo de sí a Dios, como hizo nuestro Padre Elías? No, por cierto, ni es bien esperar milagros. El Señor los hace cuando es servido, por esta alma, como queda dicho y se dirá adelante; mas quiere Su Majestad que nos tengamos por tan ruines que no merecemos los haga, sino que nos ayudemos en todo lo que pudiéremos. Y tengo para mí que hasta que muramos, por subida oración que haya, es menester esto.

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