Donnerstag, 13. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 187


6.W.K.7.2. Es stimmt, dass er manchmal bedrängender ist als andere Male und auch von anderer Art ist; denn sie denkt nicht an den Schmerz, den sie der Sünden wegen empfinden müsste, sondern wie sie so undankbar war gegenüber einem, dem sie so viel verdankt, und der es so sehr verdient, dass ihm gedient wird,3 denn an diesen Großtaten, die er ihr mitteilt, erkennt sie viel besser Gottes Größe. Sie wundert sich, dass sie so frech war; sie weint über ihre geringe Ehrfurcht. Ihr Irrsinn kommt ihr so irrsinnig vor,4 dass sie es nie genug bedauern kann, wenn sie daran denkt, für was für minderwertige Dinge sie eine so große Majestät im Stich ließ. An das denkt sie viel öfter als an die Gnaden, die sie empfängt, seien sie auch so groß wie die oben genannten und die, von denen noch die Rede sein soll. Es ist ihr, als würde sie ein reißender Fluss an- und zu gegebener Zeit wieder fortschwemmen; das mit den Sünden ist wie Schlamm, denn ihr ist, als lebten sie im Gedächtnis immer wieder auf, und das ist ein ziemlich großes Kreuz.

Anmerkungen
3 Erneut beschreibt die Autorin eine Entwicklung, in welcher der von außen aufoktroyierte
Moralkodex (was ein guter Christ „zu empfinden hat“) einer aus der personalen Christusbeziehung erwachsenden, persönlich verinnerlichten neuen Grundhaltung weicht; vgl. 6M 4,6.
4 Wieder eine gezielte Wiederholung (in diesem Fall ein Polyptoton) zur Verstärkung des Gedankens.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

2. Verdad es que unas veces aprieta más que otras, y también es de diferente manera; porque no se acuerda de la pena que ha de tener por ellos, sino de cómo fue tan ingrata a quien tanto debe y a quien tanto merece ser servido; porque en estas grandezas que le comunica, entiende mucho más la de Dios. Espántase cómo fue tan atrevida; llora su poco respeto; parécele una cosa tan desatinada su desatino, que no acaba de lastimar jamás, cuando se acuerda por las cosas tan bajas que dejaba una tan gran Majestad. Mucho más se acuerda de esto que de las mercedes que recibe, siendo tan grandes como las dichas y las que están por decir; parece que las lleva un río caudaloso y las trae a sus tiempos; esto de los pecados está como un cieno, que siempre parece se avivan en la memoria y es harto gran cruz.

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