Montag, 17. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 191


6.W.K.7.6. Auch mögen manche Seelen meinen, sie könnten nicht an die Passion14 denken; dann werden sie das bei der allerseligsten Jungfrau15 oder dem Leben der Heiligen wohl noch weniger fertig bringen, wo doch die Erinnerung an sie uns so großen Nutzen und Frommen bringt. Ich kann mir nicht denken, woran sie überhaupt denken, denn von allem Körperhaften getrennt, immer in Liebe entflammt zu sein, ist etwas für engelhafte Geister, nicht aber für uns, die wir noch in diesem sterblichen Leib leben,16 wo es nötig ist, mit denen zu reden, an die zu denken und sich von denen begleiten zu lassen, die – als sie noch einen Leib hatten – so große Taten für Gott vollbrachten. Noch weniger kann ich mir denken, sich absichtlich von unserem ganzen Gut und Heil zu entfernen, welches die allerheiligste Menschheit unseres Herrn Jesus Christus ist. Ich kann nicht glauben, dass sie das tun, sondern dass sie es nicht durchschauen, und so fügen sie sich und anderen Schaden zu. Zumindest versichere ich ihnen, dass sie nicht in die beiden letzten Wohnungen eintreten werden, denn wenn sie den Führer – den guten Jesus – verlieren, werden sie den richtigen Weg nicht finden. Es ist schon viel, wenn sie in den übrigen in Sicherheit verbleiben, denn der Herr sagt selbst, dass er der Weg sei (Joh 14,6) – außerdem sagt der Herr, dass er das Licht sei (Joh 8,12) – und dass niemand zum Vater gelangen kann, außer durch ihn; und wer mich sieht, sieht meinen Vater (Joh 14,6.9). Sie werden zwar sagen, dass diese Worte eine andere Bedeutung haben; ich kenne keine anderen Bedeutungen; mit dieser, die meine Seele immer als Wahrheit verspürt hat, ist es mir sehr gut gegangen.

Anmerkungen
14 Die Leidensgeschichte Jesu; vgl. V 22,6, wo die Autorin auf diesen Einwand antwortet: „Wenn unsere Natur oder Kränklichkeit es nicht immer verträgt, an die Passion zu denken, weil das schmerzlich ist, wer verbietet uns denn, bei ihm als dem Auferstandenen zu sein, wo wir ihn im Sakrament [der Eucharistie] doch so nahe haben?“ Vgl. ferner CE 42,4f.
15 Maria, die Mutter Jesu.
16 Vgl. 6M 1,8 und ferner V 22,10; MC 2,3.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

6. También les parecerá a algunas almas que no pueden pensar en la Pasión; pues menos podrán en la sacratísima Virgen, ni en la vida de los Santos, que tan gran provecho y aliento nos da su memoria. Yo no puedo pensar en qué piensan; porque, apartados de todo lo corpóreo, para espíritus angélicos es estar siempre abrasados en amor, que no para los que vivimos en cuerpo mortal, que es menester trate y piense y se acompañe de los que, teniéndole, hicieron tan grandes hazañas por Dios; cuánto más apartarse de industria de todo nuestro bien y remedio que es la sacratísima Humanidad de nuestro Señor Jesucristo. Y no puedo creer que lo hacen, sino que no se entienden, y así harán daño a sí y a los otros. Al menos yo les aseguro que no entren a estas dos moradas postreras; porque si pierden la guía, que es el buen Jesús, no acertarán el camino; harto será si se están en las demás con seguridad. Porque el mismo Señor dice que es camino; también dice el Señor que es luz, y que no puede ninguno ir al Padre sino por El; y «quien me ve a mí ve a mi Padre». Dirán que se da otro sentido a estas palabras. Yo no sé esotros sentidos; con éste que siempre siente mi alma ser verdad, me ha ido muy bien.

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