Dienstag, 7. Februar 2012

Karmelberg / Monte carmelo 1.6.7

7 Mit dem Begehren steht es in dieser Sicht sogar schlimmer; denn das Feuer erlischt, sobald das Holz verzehrt ist; das Begehren aber erlischt nicht, so wie es anwuchs, da es zur Tat trieb; ist das Material aufgezehrt, so erlischt das Begehren nicht gleich dem Feuer, das keinen Brennstoff mehr hat. Es verfällt in Müdigkeit, da der Hunger zu und die Nahrung abnimmt. Dies meint Isaias mit den Worten: Declinabit ad dexteram, el esuriet; cl comedet ad sinistrahl, el non saturabitur. -Man wendet sich rechts und bleibt hungrig; man ißt von links und wird nicht satt (9, 20). Mit Recht leiden jene Hunger, die ihre Begierden nicht ertöten. Geht es mit ihnen zu Ende, dann sehen sie jene, die zur Rechten Gottes stehen, mit süßem Geiste gesättigt, ihnen aber wird er nicht gewährt. Und laufen sie nach links, um nämlich ihr Begehren an irgendeinem Geschöpf zu stillen, so werden sie mit Recht nicht satt. Sie haben ja verlassen, was einzig sättigen kann und weiden sich an Dingen, die den Hunger mehren.
So ist es klar, daß die Begierden die Seele ermüden und erschöpfen.



Johannes vom Kreuz, Empor den Karmelberg, Einsiedeln (2003)
Übertragung von Oda Schneider
*****
7. Y aun el apetito es de peor condición en esta parte; porque el fuego, acabándose la leña, descrece; mas el apetito no descrece en
aquello que se aumentó cuando se puso por obra, aunque se acaba la materia, sino que, en lugar de descrecer, como el fuego cuando se
le acaba la suya, el desfallece en fatiga, porque queda crecida el hambre y disminuido el manjar. Y de este habla Isaías (9, 20),
diciendo: Declinabit ad dexteram, et esuriet; et comedet ad sinistram, et non saturabitur; quiere decir: Declinará hacia la
mano derecha, y habrá hambre; y comerá hacia la siniestra, y no se hartará. Porque estos que no mortifican sus apetitos, justamente,
cuando declinan, ven la hartura del dulce espíritu de los que están a la diestra de Dios, la cual a ellos no se le concede; y,
justamente, cuando corren hacia la siniestra, que es cumplir su apetito en alguna criatura, no se hartan; pues, dejando lo que
sólo puede satisfacer, se apacientan de lo que les causa más hambre.

Claro está, pues, que los apetitos cansan y fatigan al alma.



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