Sonntag, 11. März 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 5

1.W.K.2.4. O Seelen, losgekauft mit Christi Blut, durchschaut euch und habt mit euch Mitleid! Wenn ihr es durchschaut, wie ist es dann möglich, dass ihr dieses Pech nicht vom Kristall zu entfernen versucht?14 Schaut, wenn euer Leben zu Ende geht, werdet ihr euch dieses Lichtes nie wieder erfreuen. Ach Jesus, was für einen Anblick bietet eine Seele, die sich von ihm entfernt hat! Was wird aus den armseligen Gemächern dieser Burg? Wie ziellos streunen die Sinne15 umher, das heißt die Leute, die in ihnen wohnen, und in welcher Blindheit, unter welch schlimmem Regiment sind die Seelenvermögen,16 die die Burgvögte, Verwalter und Hofmeister sind?17 Kein Wunder, da dort, wo der Baum eingepflanzt ist, der Böse ist; was kann er dann für Früchte bringen?

Anmerkungen
14 Teresa denkt assoziativ und in Bildern: Das vorhin erwähnte schwarze Tuch weckt bei ihr Gedanken an eine weitere schwarze Substanz, das Pech, obwohl ausdrücklich davon nicht die Rede gewesen war. Vgl. auch V 40,5f und CC 43.
15 Sentidos, siehe Anhang I.
16 Potencias, siehe Anhang I.
17 Teresa greift die scholastische Anthropologie auf, nach der die Sinne den äußeren Bereich der Seele bilden, der den Kontakt mit der Umwelt ermöglicht und vielfältigste Eindrücke und Impulse von ihr erhält; diese Sinneseindrücke werden dann auf der tieferen Ebene des Geistes (in heutiger Sprache: des Bewusstseins) von den Seelenvermögen (Erkenntnis-, Empfindungs- und Erinnerungsvermögen) gefiltert und geordnet. Im Bild einer Burg, in der sowohl beim einfachen Volk als auch auf der Leitungsebene ein heilloses Durcheinander herrscht, beschreibt Teresa den inneren Zustand eines Menschen, der den auf ihn einstürmenden Eindrücken und Impulsen hilflos ausgeliefert ist, weil sein Geist zu ungeordnet und kraftlos ist, um lenkend und ordnend einzugreifen.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


4. ¡Oh almas redimidas por la sangre de Jesucristo! ¡Entendeos y habed lástima de vosotras! ¿Cómo es posible que entendiendo esto no procuráis quitar esta pez de este cristal? Mirad que, si se os acaba la vida, jamás tornaréis a gozar de esta luz. ¡Oh Jesús, qué es ver a un alma apartada de ella! ¡Cuáles quedan los pobres aposentos del castillo! ¡qué turbados andan los sentidos, que es la gente que vive en ellos! Y las potencias, que son los alcaides y mayordomos y maestresalas, ¡con qué ceguedad, con qué mal gobierno! En fin, como adonde está !plantado el árbol que es el demonio, ¿qué fruto puede dar?

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