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Paulus
sondert seine Jünger von der Welt ab: "Der Tempel Gottes ist heilig und
der seid ihr" (1 Kor 3, 17). Tempel ist Abgrenzung eines geheiligten Raumes
für die Anwesenheit Gottes gegen die Welt. Unser Herr nennt den Tempel Bethaus.
Der
innerlich betende Mensch ist wahrhaft ein Tempel Gottes. Ezechiel schildert wunderbar
die Ausströmung lebendigen Wassers vom heiligen Ort (Ez 47, 1-12). Es rieselt
über die Schwelle hinaus, schwillt zum Bach, zum Strom, zum Ozean des Heils,
macht alles gesund und fruchtbar.
Lebendiges
Wasser vermehrt sich nicht. Es hat schon im rieselnden Tropfen den Ozean der
Liebe in sich. Seine Fülle wächst in den Raum hinein, der es aufzunehmen
willens ist: Rinnsal, Strombett, Meerestiefe
Vom Tempel
des betenden Menschen wird Gott verströmt. Lebendiges Wasser rieselt die
Schwelle hinab und tränkt die dürstende Welt.
Teresa von
Jesus, unsere heilige Mutter, lass uns die apostolische Kraft innerlichen
Betens neu verstehen und von den Schwellen verschlossener Klöster lebendiges
Wasser heilend sich in die dürstende Menschheit ergießen!
(Oda Schneider, Christliche
Innerlichkeit, 5-6 1982)
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