1.W.K.2.10.
Das bringt einen doppelten Gewinn. Der erste: Es ist klar, dass etwas Weißes
neben etwas Schwarzem viel weißer erscheint,und umgekehrt auch das Schwarze
neben dem Weißen. Der zweite ist, dass unser Verstand39
und unser Wille 40 edler und fähiger werden
für alles Gute, wenn sie sich abwechselnd mit sich und mit Gott beschäftigen.
Und wenn wir nie aus dem Schlamm unserer Erbärmlichkeiten herausgehen, ist das
von großem Nachteil. So wie wir von denen, die in Todsünde leben, sagten, dass
die aus ihnen hervorgehenden Wasserströme schwarz und übelriechend sind,41 so ist es auch hier (wiewohl sie nicht wie jene
sind, was Gott verhüte, da es ja ein Vergleich ist): Wenn wir immer im Elend
unserer Erde stecken bleiben, wird die Strömung nie aus dem Schlamm der Ängste,
des Kleinmuts und der Feigheit herauskommen, aus dem Schauen, ob man auf mich
schaut oder nicht auf mich schaut; ob es, wenn ich diesen Weg einschlage,
daneben gehen wird; ob ich es wagen darf, dieses Werk anzugehen; ob es nicht
Hochmut ist; ob es gut ist, dass ein so armseliger Mensch wie ich sich mit
etwas so Hohem wie dem inneren Beten befasst; ob man mich für etwas Besseres
hält, wenn ich nicht den allgemeinen Weg gehe; dass Übertreibungen nicht gut
sind, und sei es in der Tugend; dass ich als eine solche Sünderin nur um so
tiefer stürze; dass ich vielleicht nicht vorankomme und dadurch den Guten
schade; dass so eine wie ich doch keine Sonderwege braucht.42
Anmerkungen
39
Entendimiento, siehe Anhang I.
40
Voluntad, siehe Anhang I.
41
Siehe 1M 2,2.
42
Vgl. CE 35,2 bzw. CV 21,2, wo Teresa ähnliche Befürchtungen im Zusammenhang mit
dem inneren Beten ironisiert. Auch an dieser Stelle wird deutlich, dass mit
„diesem Weg“ und „Sonderwege“ der Weg des inneren Betens gemeint ist. Die
Ironie richtet sich vordergründig gegen überängstliche Beter, in Wirklichkeit aber
gegen die mystikfeindlichen Theologen und die Inquisition, die im inneren
Beten, vor allem auf den höheren, mystischen Stufen, eine Gefahr für die
Ungebildeten und speziell für die angeblich für Illusionen und heterodoxe Tendenzen
viel anfälligeren Frauen sahen und mit ihrer Angstmacherei erst die hier
aufgezählten Skrupel weckten. Zu Beginn des nächsten Absatzes wird Teresa nicht
zögern, solche Ängste als Versuchung des Bösen zu brandmarken.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
10. Hay dos ganancias de esto: la primera, está claro que parece una
cosa blanca muy más blanca cabe la negra, y al contrario la negra cabe la
blanca; la segunda es, porque nuestro entendimiento yvoluntad se hace
m&aabute;s noble y más aparejado para todo bien tratando a vueltas de sí
con Dios; y si nunca salimos de nuestro cieno de miserias, es mucho
inconveniente. Así como decíamos de los que están en pecado mortal cuán negras
y de mal olor son sus corrientes, así acá (aunque no son como aquéllas, Dios
nos libre, que esto es comparación), metidos siempre en la miseria de nuestra
tierra, nunca la corriente saldrá de cieno de temores, de pusilanimidad y
cobardía: de mirar si me miran, no me miran; si, yendo por este camino, me
sucederá mal; si osaré comenzar aquella obra, si será soberbia; si es bien que
una persona tan miserable trate de cosa tan alta como la oración; si me tendrán
por mejor si no voy por el camino de todos; que no son buenos los extremos,
aunque sea en virtud; que, como soy tan pecadora, será caer de más alto; quizá
no iré adelante y haré daño a los buenos; que una como yo no ha menester
particularidades.
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