Anmerkungen
3
Dies ist die einzige Stelle im Gesamtwerk, wo Teresa – deren Bildsprache immer wieder
ihr Interesse für Geschmeide und Edelsteine verrät – die Seele eine „orientalische
Perle“ nennt; vgl. aber 1M 1,1, wo sie bereits mit einem „Diamant oder sehr
klaren Kristall“ verglichen wurde.
4
Im Bild des Lebensbaums, der am lebendigen Wasser gepflanzt ist, sind die biblischen
Anklänge, etwa an Ps 1,3; Jer 17,8; Ez 10,10f., unüberhörbar. Außer mehrfach im
vorliegenden Kapitel kehrt das Bild auch noch einmal in 7M 2,9 zurück. Der
Leser beachte, dass der Lebensbaum hier – und noch deutlicher in 2,2 und 2,5 –
für die Seele, also für das Innere des Menschen steht. Damit nähert sich Teresa
erneut der in spirituellen Kreisen offensichtlich bekannten Bildersprache der
islamischen Sufis, etwa des anonymen Autors des Buches der Gewissheit und der
persischen Mystiker Nurı und Schabestarı an, nach denen an den geistlichen
Gewässern in der Tiefe der Seele der mystische Baum heranwächst, der für das
tiefste Wesen des Menschen und dessen inneren Verwandlungsprozess steht; siehe
dazu L. López-Baralt, Asedios a lo Indecible, 104f.;The Sufi Trobar Clus and
Spanish Mysticism, 72f.
5
Zwischen den Zeilen fügt Gracián die klassische scholastische Formel „wesenhaft
und durch ihre Gegenwart und Kraft“ (por esencia, presencia y potencia) hinzu;
dass Gottes wesenhafte Gegenwart der Seele auch im Zustand schwerer Sünde nicht
verloren geht, weil man sonst zu existieren aufhörte, betont auch Johannes vom
Kreuz; siehe CB 11,3.
6
Gracián streicht „unfruchtbar“ und verbessert: „ohne Verdienst.“ Teresa zeigt sich
hier als Kind ihrer Zeit mit der starken Ausrichtung auf das Jenseits und Angst
vor dem göttlichen Gericht; im Vergleich zu vielen ihrer Zeitgenossen hat sie
sich jedoch insgesamt von dieser angstbesetzten Frömmigkeit auffallend frei
gemacht.
7
Teresa wehrt sich also ausdrücklich gegen ein Tugendstreben, das einseitig die eigene
Leistung betont; vgl. 1M 2,8. Sie ferner V 16,4; 19,2; 20.7.9; 21,11; 31,17f; 38,4;
39,13.16.23; E 4,1; usw.
8
Demonio, siehe Anhang I.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
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Moradas Primeras, Capitulo 2
1. Antes que pase adelante, os quiero decir que consideréis qué será ver
este castillo tan resplandeciente y hermoso, esta perla oriental, este árbol de
vida que está plantado en las mismas aguas vivas de la vida, que es Dios,
cuando cae en un pecado mortal: no hay tinieblas más tenebrosas, ni cosa tan
oscura y negra, que no lo esté mucho más. No queráis más saber de que, con
estarse el mismo sol que le daba tanto resplandor y hermosura todavía en el centro
de su alma, es como si allí no estuviese para participar de El, con ser tan
capaz para gozar de Su Majestad como el cristal para resplandecer en él el sol.
Ninguna cosa le aprovecha; y de aquí viene que todas las buenas obras que
hiciere, estando así en pecado mortal, son de ningún fruto para alcanzar
gloria; porque no procediendo de aquel principio, que es Dios, de donde nuestra
virtud es virtud, y apartándonos de El, no puede ser agradable a sus ojos;
pues, en fin, el intento de quien hace un pecado mortal no es contentarle, sino
hacer placer al demonio, que como es las mismas tinieblas, así la pobre alma
queda hecha una misma tiniebla
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