1.W.K.2.15.
Nun also, was wäre wohl, Schwestern, wenn solche wie wir, die wir von diesen
Hindernissen schon frei und schon viel tiefer in andere, geheimnisvolle
Wohnungen der Burg eingetreten sind, wenn wir also durch eigene Schuld wieder
in dieses Getümmel hinauszögen, wie es unserer Sünden wegen viele Leute geben
dürfte, denen Gott schon Gnaden erwiesen hat, die sich aber dann durch eigene
Schuld in dieses Elend stürzen? 56 Hier 57 sind wir äußerlich frei davon; gebe der Herr,
dass wir es auch innerlich sind und er uns frei mache! Hütet euch, meine Töchter,
vor Sorgen, die euch nichts angehen. Schaut, es gibt in dieser Burg nur wenige
Wohnungen, in denen die bösen Geister vom Kämpfen absehen.58 Es stimmt zwar, dass in einigen die Wächter
bereits die Kraft haben, um zu kämpfen, was die Seelenvermögen sind, wie ich,
glaube ich, schon gesagt habe,59 doch ist es
unbedingt notwendig, nicht nachlässig zu sein, um die Tücken des Bösen zu
durchschauen, damit er sich nicht zum Engel des Lichts macht und uns
überlistet.60 Es gibt nämlich eine Menge
Dinge, mit denen er uns Schaden zufügen kann, indem er sich still und heimlich
einschleicht, während wir es nicht merken, bis er es geschafft hat.
Anmerkungen
56
Teresa setzt sich also nicht von den anderen Menschen ab, sondern meint, dass
es unserer Sünden wegen viele Leute gibt, die wieder zurückfielen.
57
Im Kloster, wo man zumindest äußerlich dem Besitzstreben, Prestigedenken usw.
abgesagt hat. Vgl. aber CE 64,1-3, wo Teresa in drastischen Worten die
Einstellung vieler Ordensleute anprangert, die sich innerlich keineswegs davon freigemacht
haben. Vgl. auch V 21,9; MC 2,26.
58
Böse Geister (demonios) siehe Anhang I (Stichwort: der Böse). Der Böse ist „die
Finsternis selbst“ (1M 2,1); „furchtbar sind seine Listen und Kunstgriffe“ (1M 2,11);
er bekriegt die Seele immer (1M 12,1.15). Das zeigt sich besonders in den
mystischen Wohnungen. Es sagte ihr „ein großer Gelehrter, dass der Böse ein
guter Maler sei“ (6M 9,13), und „er kann den Geist des Lichts sehr wohl nachmachen“
(6M 3,16). Und obwohl „sich im Fall einer echten Gotteinung noch nicht einmal
der Böse hineinschleichen noch irgendwelchen Schaden anrichten kann“ (5M 1,5)
und er in 6M „nicht viel Spielraum hat“ (10,8), „gibt es in dieser Burg nur
wenige Wohnungen, in denen die bösen Geister vom Kämpfen absehen“ (1M 2,15).
Deshalb befinden sich in den mystischen Wohnungen die stärksten Aufrufe zur
Wachsamkeit: „Er bringt sie zur Einsicht, von Gott verworfen zu sein“ (6M 1,9),
er bekämpft sie, weil er „eine große Menge verliert“ (5M 4,6), er bringt
„eingebildete Tugenden“ (5M 3,9) und „Spitzfindigkeiten“ hervor (5M 4,8; 6M
3,16), doch „kann er die Auswirkungen [der echten mystischen Gnaden] nicht
nachmachen“ (6M 3,16); wenn es vom Bösen kommt, „wäre genau das Gegenteil der
Fall“ (6M 8,4); in den imaginativen Visionen „kann er es ihr wohl vorgaukeln,
aber nicht mit jener Wahrhaftigkeit und Majestät und solchen Auswirkungen“ (6M
9,10); er kann „niemals einen so köstlichen Schmerz wie [den von Gott geschenkten]“
zufügen, „denn sein ganzes Vermögen erstreckt sich auf die Außenbezirke“ (6M
2,6).
59
Siehe 1M 2,4.12.
60
Eine Anspielung auf 2 Kor 11,14. Vgl. auch 5M 1,1; V 14,8; CE 66,2 bzw. CV 38,2.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
15. Pues ¿qué sería, hijas, si a las que ya están libres de estos
tropiezos como nosotras y hemos ya entrado muy más dentro a otras moradas
secretas del castillo, si por nuestra culpa tornásemos a salir a estas
baraúndas, como por nuestros pecados debe haber muchas personas, que las ha
hecho Dios mercedes y por su culpa las echan a esta miseria? Acá libres estamos
en lo exterior; en lo interior plega al Señor que lo estemos y nos libre.
Guardaos, hijas mías, de cuidados ajenos. Mirad que en pocas moradas de este
castillodejan de combatir los demonios. Verdad es que en algunas tienenfuerza
las guardas para pelear -como creo he dicho que son las potencias-, mas es
mucho menester no nos descuidar para entender sus ardides y que no nos engañe,
hecho ángel de luz; que hay una multitud de cosas con que nos puede hacer daño
entrando poco a poco, y hasta haberle hecho no le entendemos.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.