Dienstag, 27. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 262



7.W.K.2.3. Ich habe schon gesagt, 11 dass man das trotz dieser Vergleiche, die hier angeführt werden (weil es keine passenderen gibt), so verstehen soll, dass es hier nicht mehr Erinnerung an den Leib gibt als wenn die Seele nicht mehr in ihm weilte, sondern nur noch an den Geist, und bei der geistlichen Vermählung noch viel weniger, da diese geheime Einung in der innersten Mitte der Seele stattfindet, was wohl da sein muss, wo Gott selbst weilt, und wo es meines Erachtens keiner Tür bedarf, durch die man eintritt. Ich sage, es bedürfe keiner Tür, da er anscheinend bei allem, was bislang gesagt wurde, mittels der Sinne und Seelenvermögen kommt; und mit jener Erscheinung 12 der Menschheit des Herrn muss es wohl auch so sein. 13 Doch das, was in der Gotteinung der geistlichen Vermählung geschieht, ist ganz anders: Es erscheint der Herr in dieser Seelenmitte ohne jede imaginative Vision, sondern durch eine intellektuelle, wenn auch viel zarter als die bereits erwähnten, 14 so wie er den Aposteln ohne durch die Tür einzutreten erschien und zu ihnen sprach: Pax vobis. 15 Es ist das, was Gott der Seele dort in einem Augenblick mitteilt, ein so großes Geheimnis und eine so erhabene Gnade, und eine von der Seele dabei empfundene so überaus große Beseligung, dass ich nicht weiß, womit ich es vergleichen soll, es sei denn damit, dass der Herr ihr in diesem Augenblick auf eine erhabenere Weise als sonst bei irgendeiner Vision oder geistlichen Wonne die Herrlichkeit zeigen will, die es im Himmel gibt. Es lässt sich darüber nicht mehr sagen, als dass die Seele – ich meine der Geist dieser Seele –,16 soweit man es erkennen kann, mit Gott eins geworden ist, denn da er ebenfalls Geist ist, hat Seine Majestät die Liebe, die er zu uns hat, offenbaren wollen, indem er einigen Personen zu verstehen gibt, wie weit diese geht, damit wir seine Größe preisen; so innig nämlich hat er sich mit dem Geschöpf verbinden wollen, dass er sich nicht mehr von ihm trennen will, so wie die, die sich nicht mehr trennen können. 17

Anmerkungen
11 Siehe 5M 4,3.
12 Aparecimiento, was für sie synonym ist mit „imaginativer Vision“.
13 Teresa ist sich also darüber im Klaren, dass bei den inneren Bildern, die sie als imaginative Visionen bezeichnet, die eigene Sinnenwelt und die eigenen geistigen Fähigkeiten (heute würden wir sagen: die eigene Psyche) eine Rolle spielen.
14 Siehe 6M 8. Die Autorin hatte zuerst geschrieben: „ohne jede imaginative oder intellektuelle Vision oder irgend etwas Vergleichbares,“ korrigierte sich dann jedoch; die Verbesserung schreibt sie zwischen den Zeilen.
15 Der Friede sei mit euch, eine Anspielung auf Joh 20,19f.
16 Vgl. die Unterscheidung, die in 7M 1,11 angebracht wurde.
17 Also bei den Verheirateten, von denen bereits in 2,2 die Rede war. Wie dort hatte Teresa auch an dieser Stelle zuerst geschrieben: „... bei denen, die die Ehe bereits vollzogen haben,“ änderte den Satz jedoch nachträglich.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

3. Ya he dicho que, aunque se ponen estas comparaciones, porque no hay otras más a propósito, que se entienda que aquí no hay memoria de cuerpo más que si el alma no estuviese en él, sino solo espíritu, y en el matrimonio espiritual, muy menos, porque pasa esta secreta unión en el centro muy interior del alma, que debe ser adonde está el mismo Dios, y a mi parecer no ha menester puerta por donde entre. Digo que no es menester puerta, porque en todo lo que se ha dicho hasta aquí, parece que va por medio de los sentidos y potencias, y este aparecimiento de la Humanidad del Señor así debía ser; mas lo que pasa en la unión del matrimonio espiritual es muy diferente: aparécese el Señor en este centro del alma sin visión imaginaria sino intelectual, aunque más delicada que las dichas, como se apareció a los Apóstoles sin entrar por la puerta, cuando les dijo: «Pax vobis». Es un secreto tan grande y una merced tan subida lo que comunica Dios allí al alma en un instante, y el grandísimo deleite que siente el alma, que no sé a qué lo comparar, sino a que quiere el Señor manifestarle por aquel momento la gloria que hay en el cielo, por más subida manera que por ninguna visión ni gusto espiritual. No se puede decir más de que -a cuanto se puede entender- queda el alma, digo el espíritu de esta alma, hecho una cosa con Dios que, como es también espíritu, ha querido Su Majestad mostrar el amor que nos tiene, en dar a entender a algunas personas hasta adonde llega para que alabemos su grandeza, porque de tal manera ha querido juntarse con la criatura, que así como los que ya no se pueden apartar, no se quiere apartar El de ella.

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