Sonntag, 18. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 253



7.W.K.1.5. Jetzt sprechen wir aber nicht von ihnen, sondern von denen, die durch das Erbarmen Gottes für ihre Sünden bereits Buße getan haben und im Stand der Gnade sind; wir dürfen diese nicht als etwas Eingeengtes und Beschränktes betrachten, sondern als eine innere Welt, in der so viele und so anmutige Wohnungen Platz haben, wie ihr gesehen habt. Und es ist nur recht, dass es so ist, denn inmitten dieser Seele gibt es einen Wohnort für Gott. Nun also, sobald es Seiner Majestät gefällt, ihr die besagte Gnade der geistlichen Vermählung 14 zu gewähren, versetzt er sie zuerst in seine Wohnung. Dabei will Seine Majestät, dass es nicht so sei wie bei den anderen Malen, als er sie in jene Verzückungen versetzte, wo ich schon glaube, dass er sie mit sich eint, und genauso im bereits erwähnten Gebet der Gotteinung, 15 auch wenn der Seele nicht vorkommt, als sei sie so sehr berufen, in ihre Mitte einzutreten, wie es hier in dieser Wohnung der Fall ist, sondern nur in den oberen Teil. Das tut wenig zur Sache, ob so oder so, der Herr verbindet sie mit sich, macht sie dabei allerdings blind und stumm, wie es der heilige Paulus bei seiner Bekehrung wurde, 16 und nimmt ihr das Gefühl dafür, wie oder von welcher Art die Gnade ist, die sie genießt. Denn die große Beseligung, die die Seele dabei verspürt, besteht darin, sich in Gottes Nähe zu erleben. Doch wenn er sie mit sich verbindet, versteht sie nichts mehr, da alle Seelenvermögen aussetzen.

Anmerkungen
14 Siehe 7M 1,2f.
15 Siehe 5M.
16 Eine Anspielung auf Apg 9,18, wobei erneut auffällt, wie ungenau Teresas Schriftkenntnisse sind: Dem Bericht der Apostelgeschichte zufolge war Paulus nur vorübergehend blind, aber nicht stumm.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
5. No hablamos ahora con ellas, sino con las que ya, por la misericordia de Dios, han hecho penitencia por sus pecados y están en gracia, que podemos considerar no una cosa arrinconada y limitada, sino un mundo interior, adonde caben tantas y tan lindas moradas como habéis visto; y así es razón que sea, pues dentro de esta alma hay morada para Dios.
Pues cuando Su Majestad es servido de hacerle la merced dicha de este divino matrimonio, primero la mete en su morada, y quiere Su Majestad que no sea como otras veces que la ha metido en estos arrobamientos, que yo bien creo que la une consigo entonces y en la oración que queda dicha de unión, aunque no le parece al alma que es tan llamada para entrar en su centro, como aquí en esta morada, sino a la parte superior. En esto va poco: sea de una manera o de otra, el Señor la junta consigo; mas es haciéndola ciega y muda, como lo quedó San Pablo en su conversión, y quitándola el sentir cómo o de qué manera es aquella merced que goza; porque el gran deleite que entonces siente el alma, es de verse cerca de Dios. Mas cuando la junta consigo, ninguna cosa entiende, que las potencias todas se pierden.

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