Freitag, 23. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 258



7.W.K.1.10. Es sieht so aus, als möchte die göttliche Majestät die Seele hier durch diese wunderbare Gesellschaft auf mehr vorbereiten, denn es ist klar, dass ihr das sehr hilft, um in allem in der Vollkommenheit voranzukommen und die Furcht, die sie manchmal vor weiteren von ihm erwiesenen Gnaden hatte, zu verlieren, wie bereits gesagt wurde. 27 Und so war es, denn in allem fand sie sich gebessert, und ihr kam vor, als bewegte sich der Wesenskern ihrer Seele trotz der Prüfungen und Geschäfte, die sie hatte, aus diesem Gemach nie hinaus, derart, dass sie den Eindruck hatte, als gäbe es in ihrer Seele irgendwie eine Spaltung. Und als sie bald nachdem der Herr ihr diese Gnade erwiesen hatte, 28 in schweren Prüfungen steckte, beklagte sie sich genauso über sie 29 wie Marta, als diese sich über Maria beklagte (Lk 10,40), 30 ja einige Male warf sie ihr sogar vor, sie weile immer nach Lust und Laune im Genuss jener Ruhe und lasse sie bei all diesen Prüfungen und Beschäftigungen allein, so dass sie ihr keine Gesellschaft leisten könne.

Anmerkungen
27 Vgl. 6M 3,17; 6,6; 7,3; 8,3f.
28 Vgl. CC 25, wo sie ausführlich beschreibt, wann und mit welchen Begleiterscheinungen sie die Gnade der mystischen Vermählung erhielt.
29 Das heißt: über den oberen Teil ihrer Seele, der in dieser Gegenwart Gottes versenkt blieb. Sie lässt hier den „unteren“ Teil ihrer Seele, der sich mit vielen Alltagsgeschäften plagen muss, mit dem „oberen“ sprechen, der dennoch in ununterbrochener Kontemplation weilt.
30 Martas Anschuldigung gegen Maria bestand darin, dass diese ihr die Arbeit der Bewirtung des Herrn allein überließ, während sie zu Füßen Jesu saß und ihm zuhörte. In der traditionellen Auslegung stehen Maria und Marta (von Bethanien) für die beiden Pole der Kontemplation und Aktion. In 7M 4 wird Teresa dafür plädieren, beide Pole miteinander zu verbinden.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

10. Parece que quiere aquí la divina Majestad disponer el alma para más con esta admirable compañía; porque está claro que será bien ayudada para en todo ir adelante en la perfección y perder el temor que traía algunas veces de las demás mercedes que la hacía, como queda dicho. Y así fue, que en todo se hallaba mejorada, y le parecía que por trabajos y negocios que tuviese, lo esencial de su alma jamás se movía de aquel aposento, de manera que en alguna manera le parecía había división en su alma, y andando con grandes trabajos, que poco después que Dios le hizo esta merced tuvo, se quejaba de ella, a manera de Marta cuando se quejó de María, y algunas veces la decía que se estaba ella siempre gozando de aquella quietud a su placer, y la deja a ella en tantos trabajos y ocupaciones, que no la puede tener compañía.

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