Freitag, 16. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 251



7.W.K.1.3. Sobald es unserem Herrn gefällt, Erbarmen zu haben mit dem, was diese Seele, die er sich geistlich bereits zur Braut genommen hat, aus Sehnsucht nach ihm erleidet und schon erlitten hat, versetzt er sie, bevor er die geistliche Vermählung mit ihr vollzieht, in seine eigene Wohnung, was diese siebte ist. Denn wie er im Himmel eine Bleibe hat, so muss er auch in der Seele eine haben, in der nur Seine Majestät wohnt, sagen wir einen zweiten Himmel. 6 Deshalb ist es ganz wichtig für uns, Schwestern, nicht zu meinen, dass die Seele etwas Dunkles sei, da es uns, weil wir sie nicht sehen, gemeinhin wohl so vorkommen muss, als gäbe es kein weiteres inneres Licht, sondern nur dieses hier, das wir sehen, und als herrsche im Innern unserer Seele so etwas wie Dunkelheit. Bei einer, die nicht in der Gnade steht, gebe ich euch da schon Recht, aber nicht, weil ihr die Sonne der Gerechtigkeit  7 fehlte, die in ihr weilt und ihr das Sein gibt, sondern weil sie nicht fähig ist, das Licht aufzunehmen, wie ich es, glaube ich, in der Ersten Wohnung von einer Person gesagt habe, die das verstanden hatte. 8 Bei diesen unglücklichen Seelen ist es so, als wären sie in einem dunklen Kerker, an Händen und Füßen gefesselt, 9 so dass sie nichts Gutes vollbringen, was ihnen nützen würde, um Verdienste zu sammeln, dazu noch blind und stumm. Mit Recht dürfen wir Mitleid mit ihnen haben und betrachten, dass es uns einmal genauso erging, und dass der Herr auch mit ihnen Erbarmen haben kann. 10

Anmerkungen
6 Vgl. 6M 4,8. Ein Gedanke, der auch von der sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit (von Dijon) hervorgehoben wird.
7 Eine Anspielung auf Mal 3,20 (= 4,2 Vg); vgl. 6M 5,9 und ferner V 20,19.28; 35,14; CE 72,5 bzw. CV 42,3.
8 Erneut sie selbst; siehe 1M 2,1-3.
9 Vgl. 1M 1,6, wo ein Mensch, der kein inneres Beten übt (also keine persönliche Gottesbeziehung pflegt), mit einem Gelähmten verglichen wird, „der zwar Hände und Füße hat, sie aber nicht steuern kann.“
10 Wie er es mit ihr hatte, möchte sie sagen. Hier wird wieder einmal deutlich, dass sich Teresa nicht besser fühlt als die Sünder, da sie weiß, wie es ihr selbst ergangen ist.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

3. Cuando nuestro Señor es servido haber piedad de lo que padece y ha padecido por su deseo esta alma que ya espiritualmente ha tomado por esposa, primero que se consuma el matrimonio espiritual métela en su morada, que es esta séptima; porque así como la tiene en el cielo, debe tener en el alma una estancia adonde sólo Su Majestad mora, y digamos otro cielo. Porque nos importa mucho, hermanas, que no entendamos es el alma alguna cosa oscura; que como no la vemos, lo más ordinario debe parecer que no hay otra luz interior sino ésta que vemos, y que está dentro de nuestra alma alguna oscuridad. De la que no está en gracia yo os lo confieso, y no por falta del Sol de Justicia que está en ella dándole ser; sino por no ser ella capaz para recibir la luz, como creo dije en la primera morada, que había entendido una persona que estas desventuradas almas es así que están como en una cárcel oscura, atadas de pies y manos para hacer ningún bien que les aproveche para merecer, y ciegas y mudas. Con razón podemos compadecernos de ellas y mirar que algún tiempo nos vimos así y que también puede el Señor haber misericordia de ellas.

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