Sonntag, 4. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 239



6.W.K.11.3. Ich möchte nicht, dass sich das nach einer Übertreibung anhört, denn in Wirklichkeit erlebe ich ständig, wie ich noch untertreibe, da es sich nicht sagen lässt. Es ist ein Entrücktwerden der Sinne und Seelenvermögen gegenüber allem, was nicht dazu beisteuert, dieses Leid zu empfinden, wie ich schon sagte. Denn der Verstand ist hellwach, um zu erkennen, wie sehr die Seele zu Recht traurig ist, weil sie fern von Gott ist. Und Seine Majestät hilft in dieser Zeit durch eine sehr lebendige Kundgabe seiner selbst noch nach, was die Qual zu einem solchen Ausmaß anwachsen lässt, dass, wer sie empfindet, dazu übergeht, laute Schreie von sich zu geben. 8 Selbst eine Person, die starke Schmerzen aushält und zu erleiden gewohnt ist, kann da nicht anders, denn dieses Schmerzgefühl ist, wie gesagt, 9 nicht im Leib, sondern im Innersten der Seele angesiedelt; deshalb kam diese Person 10 zum Schluss, dass seelische Schmerzen viel schlimmer sind als leibliche, und es kam ihr der Gedanke, dass die, welche man im Fegfeuer erleidet, von dieser Art sein müssen, da einen ja das Fehlen des Leibes nicht daran hindert, noch viel mehr zu erleiden als alle, die man hier auf Erden erleidet, wo man einen hat.

Anmerkungen
8 Vgl. V 20,12f. und ferner CC 13,2 (au s dem Jahr 1571). Beschreibungen wie diese legen den Verdacht nahe, dass es sich um epileptische Anfälle gehandelt haben könnte. Da eine Diagnosestellung nach heutigen Kriterien nicht möglich ist, behalten solche Deutungen zwangsläufig den Charakter von gut oder weniger gut begründeten Spekulationen. Siehe dazu J. Álvarez, Éxtasis sin fe; E. García-Albea Ristol, La epilepsia extática de Teresa de Jesús. Vgl. ferner CC 54,11; V 18,10.
9 In der vorhergehenden Nr. 2.
10 Sie selbst.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

3. No querría pareciese encarecimiento, porque verdaderamente voy viendo que quedo corta, porque no se puede decir. Ello es un arrobamiento de sentidos y potencias para todo lo que no es, como he dicho, ayudar a sentir esta aflicción. Porque el entendimiento está muy vivo para entender la razón que hay que sentir de estar aquel alma ausente de Dios; y ayuda Su Majestad con una tan viva noticia de Sí en aquel tiempo, de manera que hace crecer la pena en tanto grado, que procede quien la tiene en dar grandes gritos. Con ser persona sufrida y mostrada a padecer grandes dolores, no puede hacer entonces más; porque este sentimiento no es en el cuerpo -como queda dicho-, sino en lo interior del alma. Por esto sacó esta persona cuán más recios son los sentimientos de ella que los del cuerpo, y se le representó ser de esta manera los que padecen en purgatorio, que no les impide no tener cuerpo para dejar de padecer mucho más que todos los que acá, teniéndole, padecen.

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