Kapitel
2
Sie
fährt mit demselben Thema fort: Sie spricht vom Unterschied zwischen
geistlicher Gotteinung und geistlicher Vermählung. Sie erklärt dies mit
feinsinnigen Vergleichen, durch die sie zu verstehen gibt, wie hier der kleine
Schmetterling, von dem in der Fünften Wohnung die Rede war, stirbt.
7.W.K.2.1.
Kommen wir nun zur Besprechung der gottgewirkten geistlichen Vermählung, auch
wenn diese große Gnade sich wohl nie in aller Vollkommenheit erfüllen wird,
solange wir leben, denn wenn wir uns von Gott entfernten, würde man diese große
Wohltat verlieren. 1 Beim ersten Mal, wenn
Gott diese Gnade gewährt, möchte sich Seine Majestät der Seele in einer imaginativen
Vision seiner allerheiligsten Menschheit 2
zeigen, damit sie es genau versteht und nicht unwissend darüber bleibt, dass
sie eine so erhabene Gabe erhält. Bei anderen Personen wird das in anderer Form
sein, dieser aber, von der wir hier sprechen, 3
stellte sich der Herr, kaum dass sie die Kommunion empfangen hatte, 4 in einer Gestalt von großer Leuchtkraft, Schönheit
und Majestät vor Augen, wie nach der Auferstehung, 5
und sagte ihr, es sei nun an der Zeit, dass sie seine Angelegenheiten als die
ihrigen betrachte, und er sich um die ihrigen kümmern würde, 6 und noch weitere Worte, die man besser fühlt als
ausspricht.7
Anmerkungen
1
Die Autorin bewegt sich hier auf dogmatischem Glatteis und muss daher sehr behutsam
formulieren: Einerseits möchte sie zu ihrer Erfahrung stehen, dass eine sehr
tiefe Gotteinung bereits in diesem Leben möglich ist, andererseits würde es den
Rahmen der Orthodoxie sprengen, von bleibender Gottnähe und damit auch von
Heilsgewissheit in diesem Leben zu sprechen. Daher der einschränkende Nachsatz.
Siehe auch 7M 2,9.
2
Mit anderen Worten: durch die innere Schau des Menschen Jesus von Nazareth. Damit
schildert Teresa ihre eigene Erfahrung als eidetisch begabte Persönlichkeit, die
tiefe Intuitionen im Form von inneren Bildern erlebte; vgl. CC 25. Zugleich ist
ihr jedoch bewusst, dass dies nur eine von vielen möglichen Varianten ist.
3
Sie selbst.
4
Hier wird deutlich, dass bei Teresa die mystische (subjektive) Erfahrung der Gegenwart
Gottes mit der sakramentalen (objektiven) zusammenfällt.
5
Bereits in ihrer Vida hatte sie geschrieben: „Fast immer stellte sich mir der
Herr als Auferstandener vor Augen“ (V 29,4), wie die Evangelien, die alle
nachösterliche Berichte sind. Vgl. auch V 28,3.8.
6
Für Teresa geht es beim inneren Beten um eine Freundschaft (V 8,5 u. a.), bei der
die Anliegen des einen zu denen des anderen werden (siehe vor allem ihr Gebet
in V 34,8); genauso ist es auch bei der mystischen Erfahrung, die somit auch
von daher eine Vertiefung der Freundschaft ist.
7
Vgl. CC 25.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 2
Procede en lo mismo. - Dice la diferencia que hay de union espiritual a
matrimonio espiritual. - Decláralo por delicadas comparaciones, en que da a
entender cómo muere aquí la mariposilla que ha dicho en la quinta morada.
1. Pues vengamos ahora a tratar del divino y espiritual matrimonio, aunque
esta gran merced no debe cumplirse con perfección mientras vivimos pues si nos
apartásemos de Dios, se perdería este tan gran bien.
La primera vez que Dios hace esta merced quiere Su Majestad mostrarse al
alma por visión imaginaria de su sacratísima Humanidad, para que lo entienda bien
y no esté ignorante de que recibe tan soberano don. A otras personas será por
otra forma, a ésta de quien hablamos, se le representó el Señor, acabando de comulgar,
con forma de gran resplandor y hermosura y majestad, como después de
resucitado, y le dijo que ya era tiempo de que sus cosas tomase ella por suyas,
y El tendría cuidado de las suyas, y otras palabras que son más para sentir que
para decir.
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