6.W.K.11.10.
Es ist dies etwas Schmerzhaftes, doch die Seele geht mit ganz starken Wirkungen
daraus hervor; die Angst vor Prüfungen, die ihr zustoßen könnten, geht aber
verloren, denn verglichen mit dem so schmerzhaften Gefühl, das ihre Seele
empfand, sind sie ihres Erachtens nichts. Sie hat solche Fortschritte gemacht,
dass sie es viele Male erleiden möchte, doch vermag sie das in keiner Weise,
noch gibt es ein Mittel, um es zu wiederholen, solange es der Herr nicht will,
wie es auch nichts gibt, um ihm zu widerstehen oder es wegzunehmen, wenn er einen
überfällt. Er bleibt in ihr eine viel größere Geringschätzung der Welt 21 als vorher, da sie sieht, dass nichts von ihr
in dieser Qual etwas für sie fertig brachte, und sie ist viel losgelöster von
den Geschöpfen, da sie bereits einsieht, dass es nur der Schöpfer ist, der sie
zu trösten und ihre Seele zu sättigen vermag, 22
und es bleibt ihr auch größere Furcht und Sorge, ihn ja nicht zu beleidigen, da
sie sieht, dass er genauso gut zu quälen wie zu trösten vermag.
Anmerkungen
21
Im Sinne der Lebenseinstellung, die mehr auf materielle Werte wie Besitz,
Konsum, Macht, Prestige usw. als auf spirituelle Werte setzt.
22
Ein Echo auf diese Erfahrung ist ihr berühmter Satz „Sólo Dios basta – nur Gott
genügt,“ in dem Sinn, dass nur Gott ihren Ansprüchen genügt, sie also „sättigen“
kann. Teresa sagt deutlich, dass das eine Frucht ihrer Gotteserfahrung und
nicht Ergebnis ihres asketischen Bemühens ist.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
10. Cosa penosa es ésta, mas queda el alma con grandísimos efectos y
perdido el miedo a los trabajos que le pueden suceder; porque en comparación
del sentimiento tan penoso que sintió su alma, no le parece son nada. De manera
queda aprovechada, que gustaría padecerle muchas veces. Mas tampoco puede eso
en ninguna manera, ni hay ningún remedio para tornarle a tener hasta que quiere
el Señor, como no le hay para resistirle ni quitarle cuando le viene. Queda con
muy mayor desprecio del mundo que antes, porque ve que cosa de él no le valió
en aquel tormento, y muy más desasida de las criaturas, porque ya ve que sólo
el Criador es el que puede consolar y hartar su alma, y con mayor temor y
cuidado de no ofenderle, porque ve que también puede atormentar como consolar.
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