Samstag, 3. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 238



6.W.K.11.2. Dabei geschieht es manchmal, dass diese Sehnsuchtswehen und Tränen und Seufzer und die bereits erwähnten starken Aufwallungen 5 (denn das alles scheint mit starkem Gefühlsausbruch aus unserer Liebe hervorgegangen zu sein, was jedoch alles nichts ist im Vergleich zu dem anderen, denn dieses fühlt sich nur wie ein Feuer an, das vor sich hinschwelt und, wenn auch mit Schmerzen, noch auszuhalten ist), während diese Seele also so dahinlebt und in ihrem Inneren versengt wird, geschieht es oftmals, dass sie aufgrund eines auch nur flüchtigen Gedankens oder eines Wortes, das sie hört, etwa dass der Tod auf sich warten lässt, 6 von woandersher einen Schlag abbekommt – ohne dass sie versteht, von wo oder wie – oder wie wenn ein feuriger Pfeil daherkäme. 7 Ich meine ja nicht, dass es ein Pfeil ist, aber man sieht klar, was es auch sein mag, dass es nicht von unserer Natur herrühren kann. Es ist auch kein Schlag, obwohl ich „Schlag“ sage, verwundet aber sehr; auch ist es meines Erachtens nicht da, wo man hienieden Schmerzen empfindet, sondern im allertiefsten Innern der Seele, wo dieser Blitz in schnellem Durchzucken alles, was an unserer Natur von dieser Erde ist, vorfindet und zu Staub macht. Während der Zeit, in der sich das abspielt, ist es unmöglich, sich an irgendetwas von unserem menschlichen Wesen zu erinnern, denn in einem Augenblick fesselt es die Seelenvermögen derart, dass ihnen überhaupt keine Freiheit mehr zu etwas verbleibt, außer zu dem, was diesen Schmerz noch anschwellen lässt.

Anmerkungen
5 Siehe 6M 2,1; 6,6; 8,4. Teresa führt den Satz nicht zu Ende, sondern setzt nach der Klammer neu an.
6 Vgl. 11,8 mit der dortigen Anm.
7 Vgl. 6M 2,4 und ferner den Bericht über die mystisch erlebte Herzdurchbohrung mit einem „langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein wenig Feuer zu züngeln“ in V 29,13; außerdem CC 54,14f.; Ct 177,5 vom 17. Januar 1577 an ihren Bruder Lorenzo de Cepeda. Der Leser beachte, wie unmissverständlich die Autorin hier hervorhebt, dass es sich um ein Bild für eine nur schwer zu beschreibende innere Erfahrung, nicht um eine reale Pfeilverwundung handelt.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

2. Pues viene veces que estas ansias y lágrimas y suspiros y los grandes ímpetus que quedan dichos que todo esto parece procedido de nuestro amor con gran sentimiento, mas todo no es nada en comparación de estotro, porque esto parece un fuego que está humeando y puédese sufrir, aunque con pena), andándose así esta alma, abrasándose en sí misma, acaece muchas veces por un pensamiento muy ligero, o por una palabra que oye de que se tard el morir, venir de otra parte -no se entiende de dónde ni cómo- un golpe, o como si viniese una saeta de fuego. No digo que es saeta, mas cualquier cosa que sea, se ve claro que no podía proceder de nuestro natural. Tampoco es golpe, aunque digo golpe; mas agudamente hiere. Y no es adonde se sienten acá las penas, a mi parecer, sino en lo muy hondo e íntimo del alma, adonde este rayo, que de presto pasa, todo cuanto halla de esta tierra de nuestro natural y lo deja hecho polvos, que por el tiempo que dura es imposible tener memoria de cosa de nuestro Señor; porque en un punto ata las potencias de manera que no quedan con ninguna libertad para cosa, sino para las que le han de hacer acrecentar este dolor.

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