6.W.K.11.2.
Dabei geschieht es manchmal, dass diese Sehnsuchtswehen und Tränen und Seufzer
und die bereits erwähnten starken Aufwallungen 5
(denn das alles scheint mit starkem Gefühlsausbruch aus unserer Liebe hervorgegangen
zu sein, was jedoch alles nichts ist im Vergleich zu dem anderen, denn dieses fühlt
sich nur wie ein Feuer an, das vor sich hinschwelt und, wenn auch mit
Schmerzen, noch auszuhalten ist), während diese Seele also so dahinlebt und in
ihrem Inneren versengt wird, geschieht es oftmals, dass sie aufgrund eines auch
nur flüchtigen Gedankens oder eines Wortes, das sie hört, etwa dass der Tod auf
sich warten lässt, 6 von woandersher einen
Schlag abbekommt – ohne dass sie versteht, von wo oder wie – oder wie wenn ein
feuriger Pfeil daherkäme. 7 Ich meine ja
nicht, dass es ein Pfeil ist, aber man sieht klar, was es auch sein mag, dass es
nicht von unserer Natur herrühren kann. Es ist auch kein Schlag, obwohl ich
„Schlag“ sage, verwundet aber sehr; auch ist es meines Erachtens nicht da, wo
man hienieden Schmerzen empfindet, sondern im allertiefsten Innern der Seele,
wo dieser Blitz in schnellem Durchzucken alles, was an unserer Natur von dieser
Erde ist, vorfindet und zu Staub macht. Während der Zeit, in der sich das
abspielt, ist es unmöglich, sich an irgendetwas von unserem menschlichen Wesen
zu erinnern, denn in einem Augenblick fesselt es die Seelenvermögen derart,
dass ihnen überhaupt keine Freiheit mehr zu etwas verbleibt, außer zu dem, was
diesen Schmerz noch anschwellen lässt.
Anmerkungen
5
Siehe 6M 2,1; 6,6; 8,4. Teresa führt den Satz nicht zu Ende, sondern setzt nach
der Klammer neu an.
6
Vgl. 11,8 mit der dortigen Anm.
7
Vgl. 6M 2,4 und ferner den Bericht über die mystisch erlebte Herzdurchbohrung
mit einem „langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein
wenig Feuer zu züngeln“ in V 29,13; außerdem CC 54,14f.; Ct 177,5 vom 17.
Januar 1577 an ihren Bruder Lorenzo de Cepeda. Der Leser beachte, wie
unmissverständlich die Autorin hier hervorhebt, dass es sich um ein Bild für
eine nur schwer zu beschreibende innere Erfahrung, nicht um eine reale
Pfeilverwundung handelt.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
2. Pues viene veces que estas ansias y lágrimas y suspiros y los grandes
ímpetus que quedan dichos que todo esto parece procedido de nuestro amor con
gran sentimiento, mas todo no es nada en comparación de estotro, porque esto
parece un fuego que está humeando y puédese sufrir, aunque con pena), andándose
así esta alma, abrasándose en sí misma, acaece muchas veces por un pensamiento
muy ligero, o por una palabra que oye de que se tard el morir, venir de otra
parte -no se entiende de dónde ni cómo- un golpe, o como si viniese una saeta
de fuego. No digo que es saeta, mas cualquier cosa que sea, se ve claro que no
podía proceder de nuestro natural. Tampoco es golpe, aunque digo golpe; mas
agudamente hiere. Y no es adonde se sienten acá las penas, a mi parecer, sino
en lo muy hondo e íntimo del alma, adonde este rayo, que de presto pasa, todo
cuanto halla de esta tierra de nuestro natural y lo deja hecho polvos, que por
el tiempo que dura es imposible tener memoria de cosa de nuestro Señor; porque
en un punto ata las potencias de manera que no quedan con ninguna libertad para
cosa, sino para las que le han de hacer acrecentar este dolor.
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