Donnerstag, 15. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 250



7.W.K.1.2. Ich habe die Hoffnung, dass er mir nicht meinet-, sondern euretwegen, Schwestern, diese Gnade erweisen wird, damit ihr versteht, wie wichtig es für euch ist, dass euer Bräutigam nicht wegen euch von der Feier dieser geistlichen Vermählung 3 mit euren Seelen fern bleibt, da sie so viele Wohltaten mit sich bringt, wie ihr noch sehen werdet. Du großer Gott, man möchte meinen, dass eine so armselige Kreatur wie ich erzittert, über etwas zu sprechen, das dem, was ich zu verstehen verdiene, so fremd ist! Und es ist wahr, ich war in großer Verlegenheit, so dass ich schon dachte, es wäre wohl besser, diese Wohnung mit wenigen Worten abzutun, da man, glaube ich, sonst meinen könnte, ich wüsste dies aus Erfahrung, und das beschämt mich zutiefst, da es so, wie ich mich kenne, etwas Schreckliches wäre. Andererseits schien es mir Versuchung und Schwäche zu sein, mögt ihr noch so viele Urteile darüber fällen. Möge Gott gepriesen und ein wenig besser bekannt werden, dann darf alle Welt über mich zetern! Erst recht, da ich vielleicht schon tot bin, wenn man dies zu Gesicht bekommt! 4 Gepriesen sei er, der für immer 5 lebt und leben wird! Amen.

Anmerkungen
3 Matrimonio espiritual, siehe vor allem 7M 2 und ferner Anhang I. Diesen Fachausdruck, mit dem sie im Zuge der Tradition der christlichen Brautmystik die tiefste Liebeseinung mit Gott bezeichnet, zu der ein Mensch in diesem Leben gelangen kann, verwendet Teresa nur in der Inneren Burg und zwar nur in 7M. Hier beschreibt sie in der Tat eine spätere Entwicklungsstufe als in der Vida, was angesichts des zeitlichen Abstands von zwölf Jahren (seit der Endfassung der Vida) kaum verwunderlich ist: Inzwischen hat sich nicht nur ihr Verständnis für geistliche Erfahrungen, sondern vor allem auch ihre eigene geistliche Erfahrung noch einmal wesentlich vertieft.
4 Aufgrund der Erfahrungen mit ihrer Vida, die zu diesem Zeitpunkt in den Händen der Inquisition war und ihren Mitschwestern erst nach ihrem Tod zugänglich werden sollte, rechnet Teresa nicht damit, dass diese die Innere Burg schon bald zu Gesicht bekommen werden. Sie erschien in der Tat erst nach ihrem Tod, als Teil der 1588 von Luis de León besorgten editio prima.
5 Ein Lieblingsausdruck Teresas, den sie schon für ihre kindlichen religiösen Erfahrungen gebraucht (V 1,4).

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

2. Esperanza tengo que, no por mí, sino por nosotras, hermanas, me ha de hacer esta merced, para que entendáis lo que os importa que no quede por vosotras el celebrar vuestro Esposo este espiritual matrimonio con vuestras almas, pues trae tantos bienes consigo como veréis. ¡Oh gran Dios!, parece que tiembla una criatura tan miserable como yo de tratar en cosa tan ajena de lo que merezco entender. Y es verdad que he estado en gran confusion pensando si será mejor acabar con pocas palabras esta morada; porque me parece que han de pensar que yo lo sé por experiencia, y háceme grandísima vergüenza, porque, conociéndome la que soy, es terrible cosa. Por otra parte, me ha parecido que es tentación y flaqueza, aunque más juicios de estos echéis. Sea Dios alabado y entendido un poquito más, y gríteme todo el mundo; cuánto más que estaré yo quizá muerta cuando se viniere a ver. Sea bendito el que vive para siempre y vivirá, amén.

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