Im
September haben ihre körperlichen Leiden stark zugenommen.
„Tiere zerreißen sie innerlich, es ist, als ob
man ihr die Eingeweide herausreißen würde.“ Nie erhält sie Morphium oder andere
Beruhigungsmittel. Oft brennt sie innerlich vor Schmerz, aber sie sagt:
„Gott ist ein
verzehrendes Feuer, sein Wirken ist es, das ich erleide."
Ausschnitt aus ihrem letzten Photo |
„Dem
guten Gott gefällt es, seine kleine Hostie zu opfern. Aber diese Messe, die Er
mit mir feiert und bei der seine Liebe der Priester ist, kann noch lange
dauern.
Das
kleine Opfer findet in der Hand Dessen, der es darbringt, die Zeit nicht lang.
Es
kann sagen, dass es auf dem Weg des Leidens noch viel eher auf dem Weg des
Glücks bleibt, des wahren Glücks, das ihm niemand rauben kann. Die Braut gehört
dem Bräutigam, mein Bräutigam hat von mir Besitz ergriffen. Er will, dass ich
Ihm eine weitere Menschheit sei, in der Er zur Verherrlichung seines Vaters noch
einmal leiden kann, um seiner Kirche in ihren Nöten zu helfen. Dieser Gedanke
tut mir so wohl.“
"Für
den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leib, was an der
Passion Christi noch fehlt: Darin bestand das Glück des Apostels! Dieser Gedanke
geht mir nach, und ich bekenne Dir, dass ich eine tiefe, innige Freude empfinde
bei dem Gedanken, dass Gott mich erwählt hat, mich in die Passion seines Christus
hineinzunehmen. Dieser Kreuzweg, den ich täglich hinaufgehe, erscheint mir eher
als die Straße der Seligkeit!“
„Hast
Du noch nie eines dieser Bilder gesehen, auf denen der Tod mit einer Sichel
Ernte hält? Nun, eben in diesem Zustand bin ich; mir kommt es so vor, als würde
er mich auf diese Weise zerstören. Für die Natur ist das manchmal sehr
schmerzlich, und ich versichere Dir, würde ich dabei stehenbleiben, so würde
ich im Leiden nur meine Verzagtheit empfinden. Aber das ist menschlich gesehen!“
„Und
sehr rasch öffne ich wieder das Auge meiner Seele im Licht des Glaubens, und
dieser Glaube sagt mir, dass die Liebe mich zerstört, mich allmählich verzehrt,
und meine Freude ist unermesslich, und ich liefere mich der Liebe aus als
Beute.“
„Meine
Schwäche ist äußerst groß, jeden Augenblick meine ich, ohnmächtig zu werden.
Dies wird vielleicht der letzte Brief …“
(Elisabeth
von Dijon, Ich gehe zum Licht, Herder-V. 1984,vgl. S. 120-121)
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