Donnerstag, 25. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 229


KAPITEL 10
Sie spricht über weitere Gnaden, die Gott der Seele auf andere als die bereits erwähnten Weisen gewährt, und über den großen Nutzen, den sie davon hat.

6.W.K.10.1. Vielfältig sind die Weisen, durch die sich der Herr in diesen Erscheinungen1 der Seele mitteilt: einmal so, wenn sie betrübt ist; dann anders, wenn ihr eine große Prüfung bevorsteht; und wieder anders, wenn Seine Majestät sich mit ihr verwöhnen und sie verwöhnen will.2 Es besteht kein Grund, auf jede einzeln einzugehen, denn meine Absicht ist ja nur, die Unter- schiede, die es auf diesem Weg zwischen den einzelnen Arten gibt, verständlich zu machen – so weit ich sie verstehe –, damit ihr, Schwestern, versteht, von welcher Art sie sind und welche Wirkungen sie zeitigen, und euch nicht einbildet, dass jedes Phantasiegebilde schon eine Vision sei, aber auch nicht aufgeregt und bedrückt herumlauft, wenn es tatsächlich eine ist, da ihr dann wisst, dass so etwas möglich ist. Der Böse gewinnt gerade dadurch und freut sich riesig, wenn er eine Seele betrübt und bedrückt sieht, da er merkt, dass ihr das zum Hindernis wird, um sich ganz der Liebe und dem Lob Gottes hinzugeben. Aber noch auf andere Weisen teilt sich Seine Majestät mit, viel erhabener und weniger gefährlich, weil sie der Böse, glaube ich, nicht nachäffen kann; daher kann man sie nur schwer beschreiben, da sie etwas ganz Verborgenes sind; die imaginativen kann man besser verständlich machen.

Anmerkungen
1 Apariciones. Gemeint sind die imaginativen Visionen, von denen im vorigen Kapitel die Rede war.
2 Gott „verwöhnt sich“ (!), er genießt, indem er sich „auf vielfältige Weise“ mitteilt und „uns verwöhnt“ in der Beziehung von Person zu Person. Siehe dazu V 8,9.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

CAPÍTULO 10
Dice de otras mercedes que hace Dios al alma por diferente manera que las dichas, y del gran provecho que queda de ellas.

1. De muchas maneras se comunica el Señor al alma con estas apariciones; algunas, cuando está afligida; otras, cuando le ha de venir algún trabajo grande; otras, por regalarse Su Majestad con ella y regalarla. No hay para qué particularizar más cada cosa, pues el intento no es sino dar a entender cada una de las diferencias que hay en este camino, hasta donde yo entendiere, para que entendáis, hermanas, de la manera que son y los efectos que dejan; porque no se nos antoje que cada imaginación es visión, y porque cuando lo sea, entendiendo que es posible, no andéis alborotadas ni afligidas, que gana mucho el demonio y gusta en gran manera de ver afligida e inquieta un alma, porque ve que le es estorbo para emplearse toda en amar y alabar a Dios. Por otras maneras se comunica Su Majestad harto más subidas y menos peligrosas, porque el demonio creo no las podrá contrahacer, y así se pueden mal decir, por ser cosa muy oculta, que las imaginarias puédense más dar a entender.

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