KAPITEL
8
Es
handelt davon, wie Gott sich der Seele durch eine geistige, intellektuelle Vision1
mitteilt; sie gibt einige Ratschlägeund sagt, welche Wirkungen sie zeitigt,
wenn sie echt ist. Sie schärft Verschwiegenheit bezüglich dieser Gnaden ein.2
6.W.K.8.1.
Damit ihr klarer seht, Schwestern, dass das, was ich euch gesagt habe, wirklich
so ist, und dass eine Seele von diesem guten Jesus um so mehr begleitet ist, je
weiter sie vorankommt, wird es gut sein, dass wir davon sprechen, wie wir gar
nicht mehr anders können als immer mit ihm unterwegs zu sein3 – sobald Seine Majestät das will –, was man
deutlich an den Formen und Weisen erkennt, in denen Seine Majestät sich uns mitteilt
und uns durch ein paar ganz wunderbare Aufscheinungen4
und Visionen seine Liebe zu uns zeigt – damit ihr nicht erschreckt, falls er
euch die eine oder andere von diesen Gnaden erweisen sollte. Auch wenn er sie
uns nicht schenken sollte, möchte ich (so es dem Herrn gefällt, dass es mir
gelingt,) kurz etwas davon ansprechen, damit wir ihn sehr preisen, weil er sich
einem Geschöpf so mitteilen will, wo er doch von so erhabener Majestät und
Macht ist.
Anmerkungen
1
Siehe Anhang I. Hier wird nun das in 6M 3,12 gegebene Versprechen eingelöst.
2
In diesem und im folgenden Kapitel spricht sie von christologischen Visionen, die
gleichsam die göttliche Approbation dessen sind, was sie im vorhergehenden Kapitel
über die Menschheit Christi gesagt hat. Von daher beginnt sie: „Damit ihr
klarer seht, Schwestern ...“
3
Hinweise auf die beständige Präsenz Christi: „Richten wir unsere Augen auf Christus“
und „wir werden die wahre Demut lernen“ (1M 2,11); „wer wird uns wach machen,
um diesen Herrn zu lieben?“ (2M 1,11); unsere Werke „hinzugetan zum Wert der
Verdienste Jesu Christi, unseres Heils“ (aaO.); „er hat nie etwas anderes getan
als uns zu dienen“ (3M 1,8); sie erinnert an seinen „notvollen Tod“ und sein
„Kreuz“ (5M 2,13); es sind „viel größere Schmerzen als die bei seiner heiligsten
Passion“ (5M 2,14); in seinem Sohn gab uns Gott alles (5M 3,7); durch Übung der
Nächstenliebe Teilnahme am Ostergeheimnis (5M 3,12). „Ich würde immer den Weg
des Leidens wählen, und wäre es nur, um unseren Herrn Jesus Christus
nachzuahmen“ (6M 1,7; V 20,15). Zu den Wünschen nach Leiden siehe 5M 2,14; 6M
2,6; 9,17; 7M 1,3; 3,4.6; „der Wunsch, etwas für den zu erleiden, der so viel
gelitten hat“ (6M 7,11); sie verdient es nicht, „auch nur eine winzige Prüfung
für dich zu erleiden“ (6M 6,4); er begleitet uns (6M 8,1ff.); „Göttliches und
Menschliches leisten ihr immer zusammen Gesellschaft“ (6M 7,9); er ist der
Mittler (6M 7,15); vgl. V 22,4 mit Anm.; CV 6,9; CC 5.
4
An dieser Stelle wie auch in 7M 2,3 benutzt die Autorin die ungewöhnlichere volkstümliche
Form aparicimiento statt der üblicheren aparición („Erscheinung“).
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 8
Trata de cómo se comunica Dios al alma por visión intelectual, y da
algunos avisos, y dice los efectos que hace cuando es verdadera. - Encarga el
secreto de estas mercedes.
1. Para que más claro veáis, hermanas, que es así lo que os he dicho y
que mientras más adelante va un alma más acompañada es de este buen Jesús, será
bien que tratemos de cómo, cuando Su Majestad quiere, no podemos sino andar
siempre con El, como se ve claro por las maneras y modos con que Su Majestad se
nos comunica y nos muestra el amor que nos tiene, con algunos aparecimientos y
visiones tan admirables; que por si alguna merced de éstas os hiciere, no
andéis espantadas, quiero decir -si el Señor fuere servido que acierte- en
suma, alguna cosa de éstas, para que le alabemos mucho, aunque no nos las haga
a nosotras, de que se quiera así comunicar con una criatura, siendo de tanta
majestad y poder.
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