Es
handelt davon, was den Schmerz ausmacht, den die Seelen über ihre Sünden
empfinden, denen Gott die besagten Gnaden erweist. Sie sagt, welch gewaltiger
Irrtum es ist, sich – auch wenn man noch so geistlich ist – nicht in der
Vergegenwärtigung der Menschheit1 unseres
Herrn und Heilands Jesus Christus und seines allerheiligsten Leidens und Lebens
und seiner glorreichen Mutter und der Heiligen zu üben. Das ist sehr nützlich.
6.W.K.7.1.
Es mag euch scheinen, Schwestern, dass diese Seelen, denen sich der Herr auf so
besondere Weise mitteilt (vor allem könnten das, was ich sagen will, diejenigen
meinen, die noch nicht zu diesen Gnaden gelangt sind; denn wenn sie es schon
verkostet haben und es von Gott kommt, werden sie das, was ich sagen will,
einsehen), schon so sicher sind, sich seiner auf immer zu erfreuen, dass sie
nichts zu befürchten haben, noch ihre Sünden zu beweinen bräuchten. Und das
wäre ein ganz gewaltiger Irrtum, denn der Kummer über die Sünden wächst um so
mehr, je mehr man von unserem Gott empfängt.2
Und ich bin überzeugt, dass der Schmerz nicht aufhören wird, bis wir dort sind,
wo ihn nichts mehr verursachen kann.
Anmerkungen
1
Das Thema der Menschheit Christi (Humanidad de Cristo) – mit anderen Worten: die
Orientierung am Leben und Sterben Jesu von Nazareth – spielt in der Spiritualität
und Gebetslehre Teresa eine Schlüsselrolle; siehe außer diesem Kapitel (6M
7,5-15) vor allem auch V 22 und ferner V 12,1; CC 54,22; usw. Vgl. auch Anhang
I (Stichwort Menschheit Christi).
2
Damit gibt Teresa selbst eine Erklärung, warum sie sich in ihrer Vida immer wieder
als große Sünderin bezeichnet.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 7
Trata de la manera que es la pena que sienten de sus pecados las almas a
quien Dios hace las mercedes dichas. - Dice cuán gran yerro es no ejercitarse,
por muy espirituales que sean, en traer presente la Humanidad de nuestro Señor
y Salvador Jesucristo, y su sacratísima Pasión y vida, y su gloriosa Madre y
santos. - Es de mucho provecho.
1. Pareceros ha hermanas, que a estas almas que el Señor se comunica tan
particularmente en especial podrán pensar esto que diré las que no hubieren
llegado a estas mercedes, porque si lo han gozado, y es de Dios, verán lo que
yo diré), que estarán ya tan seguras de que han de gozarle para siempre, que no
tendrán que temer ni que llorar sus pecados; y será muy gran engaño, porque el dolor
de los pecados crece más, mientras más se recibe de nuestro Dios. Y tengo yo
para mí que hasta que estemos adonde ninguna cosa puede dar pena, que ésta no
se quitará.
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