6.W.K.7.11.
Dieses Beten ist es, wo ich meine, dass diejenigen, die Gott so weit gebracht
hat und sie zu übernatürlichen Dingen und vollkommener Kontemplation erhebt,
Recht haben;29 denn das werden sie
meistenteils nicht fertig bringen, wobei ich den Grund dafür allerdings nicht
weiß, wie ich gesagt habe.30 Doch nicht
Recht hat sie, meine ich, wenn sie sagt, dass sie sich bei diesen Geheimnissen
nicht aufhält und sie sich nicht oftmals gegenwärtig setzt, insbesondere dann,
wenn die katholische Kirche sie feiert.31
Und es ist auch nicht möglich, dass eine Seele, die von Gott so viel geschenkt
bekommen hat, die Erinnerung an so kostbare Liebesbeweise verliert, da es
lebendige Funken sind, um sie noch mehr in der Liebe zu entflammen, die sie zu
unserem Herrn empfindet; nur versteht sie sich selbst nicht, da die Seele diese
Geheimnisse auf eine viel vollkommenere Weise erkennt, und zwar so, dass sie
der Verstand gegenwärtig setzt. Dabei werden sie dem Gedächtnis so tief eingeprägt,
dass allein der Anblick des Herrn, wie er im Garten in jenem entsetzlichen
Schweiß zu Boden gestürzt ist, ihr nicht nur für eine Stunde, sondern für viele
Tage reicht, da sie mit einem einfachen Augenaufschlag sieht, wer er ist und
wie undankbar wir für diesen großen Schmerz gewesen sind. Gleich eilt auch der
Wille herbei, wenn es auch nicht mit Hingabe ist, doch immerhin mit dem Wunsch,
für eine solch große Gnad ein bisschen dienstbar zu sein, und auch mit dem
Wunsch, etwas für den zu erleiden, der so viel gelitten hat, und zu weiteren derartigen
Anliegen, mit denen er das Gedächtnis und den Verstand beschäftigt. Ich glaube,
dass sie aus diesem Grund nicht dazu übergehen kann, länger über die Passion
nachzusinnen, und das bringt sie zur Meinung, sie könne überhaupt nicht darüber
nachdenken.
Anmerkungen
29
Sie möchte sagen: Diejenigen, die Gott so weit gebracht hat, haben Recht, wenn
sie sagen, dass sie nicht mehr so beten können.
30
Oben in 6M 7,7.9.
31
Der Gedankengang ist klar: Was aufhört, ist das verstandesmäßige Nachsinnen; es
bleibt aber die Christusbeziehung und damit die innere Beschäftigung mit seinen
Heilsgeheimnissen, nur auf ganz andere, viel unmittelbarere und intensivere
Weise. Der Leser beachte die Verbindung zum liturgischen Leben der Kirche –
wohl nicht nur eine taktische Bemerkung, sondern ein echtes Anliegen Teresas,
deren visionäre Erfahrungen durchweg in einem liturgischen Rahmen eingebettet
sind; siehe die Geistlichen Erfahrungsberichte.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
11. Esta es la que digo que tendrán razón quien ha llegado a llevarla
Dios a cosas sobrenaturales y a perfecta contemplación; porque -como he dicho-
no sé la causa, mas lo más ordinario no podrá. Mas no la tendrá, digo razón, si
dice que no se detiene en estos misterios y los trae presentes muchas veces, en
especial cuando los celebra la Iglesia Católica; ni es posible que pierda memoria
el alma que ha recibido tanto de Dios, de muestras de amor tan preciosas,
porque son vivas centellas para encenderla más en el que tiene a nuestro Señor;
sino que no se entiende, porque entiende el alma estos misterios por manera más
perfecta: y es que se los representa el entendimiento, y estámpanse en la memoria
de manera que de sólo ver al señor caído con aquel espantoso sudor en el
Huerto, aquello le basta para no sólo una hora, sino muchos días, mirando con
una sencilla vista quién es y cuán ingratos hemos sido a tan gran pena; luego
acude la voluntad, aunque no sea con ternura, a desear servir en algo tan gran
merced y a desear padecer algo por quien tanto padeció y a otras cosas semejantes,
en que ocupa la memoria y el entendimiento. Y creo que por esta razón no puede
pasar a discurrir más en la Pasión, y esto le hace parecer que no puede pensar
en ella.
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