6.W.K.7.9.
Es ist wahr, dass diejenige, die der Herr in die Siebte Wohnung versetzt, diese
Anstrengung ganz selten oder kaum noch machen muss, aus dem Grund, den ich dort
nennen werde, sofern ich daran denke;21 aber
dort ist es ganz selbstverständlich, in einer bewundernswerten Weise, bei der
Göttliches und Menschliches zusammen ihr immer Gesellschaft leisten, vom Zusammensein
mit Christus, unserem Herrn, nie getrennt zu sein. So ist es nötig, wann immer
das erwähnte Feuer 22 im Willensempfinden
nicht entflammt, noch Gottes Gegenwart zu verspüren ist, dass wir diese suchen;
denn so möchte es Seine Majestät, wie es die Braut im Hohenlied tat (Hld 3,3),
und dass wir die Geschöpfe fragen, wer sie gemacht habe – wie es, glaube ich,
der hl. Augustinus, in seinen Meditationen oder in den Bekenntnissen tat 23 –, und dass wir nicht so dumm seien und die
Zeit damit verlieren, auf etwas zu warten, was uns einmal geschenkt wurde, was
an den Anfängen ja möglich ist, während der Herr es nicht in einem Jahr noch
nach vielen wieder gibt; Seine Majestät weiß schon, warum; wir sollten das gar
nicht wissen wollen; wozu auch? Da wir durch die Gebote und die Räte den Weg
kennen, wie wir Gott zufrieden stellen sollen, so lasst uns diesen ganz eifrig
gehen und über sein Leben und seinen Tod nachsinnen und darüber, wie viel wir
ihm verdanken. Alles übrige mag kommen, wann der Herr will! 24
Anmerkungen
21
Vgl. 7M 2,9f.; 3,8.10f.; 4,1f.
22
Am Ende von 6M 7,7.
23
Die Bekenntnisse ergänzte die Verfasserin am Seitenrand. Es ist in der Tat
vermutlich eine Anspielung auf die bekannte Stelle aus dem 10. Buch der
Confessiones: „Ich wandte mich an alle Dinge (...): ‚Redet mir von meinem Gott,
der ihr nicht seid, sagt mir etwas über ihn.’ Da riefen sie mit lauter Stimme: ‚Er
hat uns gemacht.‘ Meine Frage ist mein gespannter Blick auf sie (interrogatio
mea, intentio mea), sie aber antworten mit ihrer Schönheit;“ siehe Augustinus,
Die Bekenntnisse, 10,6,9 (244). Doch könnte es auch sein, dass sie Kap. 31 der Soliloquia
meint; diese irrtümlich dem Heiligen zugeschriebene Schrift war damals zusammen
mit zwei weiteren pseudo-augustinianischen Schriften, den Meditationen (auf die
an dieser Stelle angespielt wird) und dem Handbuch, im Umlauf.
24
Ein Grundsatz ihrer Gebetspädagogik, der auf das theologische Axiom aufbaut „Facienti
quod est in se, Deus non denegat gratiam – Wer tut, was er vermag, dem
verweigert Gott seine Gnade nicht“: Wir sollen alles tun, was in unseren
Kräften steht – und den Rest Gott überlassen. Vgl. auch V 31,20 und V 39,20; CE
26,5 bzw. CV 16,8. Das Gott „ohne Warum“ schenkt, was, wann und wem er will,
betont Teresa immer wieder; vgl. 4M 1,2 mit den dort genannten Parallelstellen.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
9. Verdad es que a quien mete ya el Señor en la séptima morada, es muy
pocas veces, o casi nunca, las que ha menester hacer esta diligencia, por la
razón que en ella diré, si se me acordare; mas es muy continuo no se apartar de
andar con Cristo nuestro Señor por una manera admirable, adonde divino y humano
junto es siempre su compañía. Así que, cuando no hay encendido el fuego que queda
dicho en la voluntad ni se siente la presencia de Dios, es menester que la
busquemos; que esto quiere Su Majestad, como lo hacía la Esposa en los Cantares,
y que preguntemos a las criaturas quién las hizo -como dice San Agustín, creo,
en sus Meditaciones o Confesiones-, y no nos estemos bobos perdiendo tiempo por
esperar lo que una vez se nos dio, que a los principios podrá ser que no lo dé
el Señor en un año, y aun en muchos; Su Majestad sabe el porqué; nosotras no
hemos de querer saberlo, ni hay para qué. Pues sabemos el camino como hemos de
contentar a Dios por los mandamientos y consejos, en esto andemos muy
diligentes, y en pensar su vida y muerte, y lo mucho que le debemos; lo demás venga
cuando el Señor quisiere.
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