Donnerstag, 20. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 194


6.W.K.7.9. Es ist wahr, dass diejenige, die der Herr in die Siebte Wohnung versetzt, diese Anstrengung ganz selten oder kaum noch machen muss, aus dem Grund, den ich dort nennen werde, sofern ich daran denke;21 aber dort ist es ganz selbstverständlich, in einer bewundernswerten Weise, bei der Göttliches und Menschliches zusammen ihr immer Gesellschaft leisten, vom Zusammensein mit Christus, unserem Herrn, nie getrennt zu sein. So ist es nötig, wann immer das erwähnte Feuer 22 im Willensempfinden nicht entflammt, noch Gottes Gegenwart zu verspüren ist, dass wir diese suchen; denn so möchte es Seine Majestät, wie es die Braut im Hohenlied tat (Hld 3,3), und dass wir die Geschöpfe fragen, wer sie gemacht habe – wie es, glaube ich, der hl. Augustinus, in seinen Meditationen oder in den Bekenntnissen tat 23 –, und dass wir nicht so dumm seien und die Zeit damit verlieren, auf etwas zu warten, was uns einmal geschenkt wurde, was an den Anfängen ja möglich ist, während der Herr es nicht in einem Jahr noch nach vielen wieder gibt; Seine Majestät weiß schon, warum; wir sollten das gar nicht wissen wollen; wozu auch? Da wir durch die Gebote und die Räte den Weg kennen, wie wir Gott zufrieden stellen sollen, so lasst uns diesen ganz eifrig gehen und über sein Leben und seinen Tod nachsinnen und darüber, wie viel wir ihm verdanken. Alles übrige mag kommen, wann der Herr will! 24

Anmerkungen
21 Vgl. 7M 2,9f.; 3,8.10f.; 4,1f.
22 Am Ende von 6M 7,7.
23 Die Bekenntnisse ergänzte die Verfasserin am Seitenrand. Es ist in der Tat vermutlich eine Anspielung auf die bekannte Stelle aus dem 10. Buch der Confessiones: „Ich wandte mich an alle Dinge (...): ‚Redet mir von meinem Gott, der ihr nicht seid, sagt mir etwas über ihn.’ Da riefen sie mit lauter Stimme: ‚Er hat uns gemacht.‘ Meine Frage ist mein gespannter Blick auf sie (interrogatio mea, intentio mea), sie aber antworten mit ihrer Schönheit;“ siehe Augustinus, Die Bekenntnisse, 10,6,9 (244). Doch könnte es auch sein, dass sie Kap. 31 der Soliloquia meint; diese irrtümlich dem Heiligen zugeschriebene Schrift war damals zusammen mit zwei weiteren pseudo-augustinianischen Schriften, den Meditationen (auf die an dieser Stelle angespielt wird) und dem Handbuch, im Umlauf.
24 Ein Grundsatz ihrer Gebetspädagogik, der auf das theologische Axiom aufbaut „Facienti quod est in se, Deus non denegat gratiam – Wer tut, was er vermag, dem verweigert Gott seine Gnade nicht“: Wir sollen alles tun, was in unseren Kräften steht – und den Rest Gott überlassen. Vgl. auch V 31,20 und V 39,20; CE 26,5 bzw. CV 16,8. Das Gott „ohne Warum“ schenkt, was, wann und wem er will, betont Teresa immer wieder; vgl. 4M 1,2 mit den dort genannten Parallelstellen.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

9. Verdad es que a quien mete ya el Señor en la séptima morada, es muy pocas veces, o casi nunca, las que ha menester hacer esta diligencia, por la razón que en ella diré, si se me acordare; mas es muy continuo no se apartar de andar con Cristo nuestro Señor por una manera admirable, adonde divino y humano junto es siempre su compañía. Así que, cuando no hay encendido el fuego que queda dicho en la voluntad ni se siente la presencia de Dios, es menester que la busquemos; que esto quiere Su Majestad, como lo hacía la Esposa en los Cantares, y que preguntemos a las criaturas quién las hizo -como dice San Agustín, creo, en sus Meditaciones o Confesiones-, y no nos estemos bobos perdiendo tiempo por esperar lo que una vez se nos dio, que a los principios podrá ser que no lo dé el Señor en un año, y aun en muchos; Su Majestad sabe el porqué; nosotras no hemos de querer saberlo, ni hay para qué. Pues sabemos el camino como hemos de contentar a Dios por los mandamientos y consejos, en esto andemos muy diligentes, y en pensar su vida y muerte, y lo mucho que le debemos; lo demás venga cuando el Señor quisiere.

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