Mittwoch, 5. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 179


6.W.K.6.7. Bedenkt auch, dass gewöhnlich eine schwache Konstitution Vorkommnisse wie diese Schmerzen hervorruft, insbesondere bei manchen zartbesaiteten Personen, die wegen jeder Kleinigkeit weinen. Tausendmal wird er16 sie glauben machen, dass sie wegen Gott weinen, was aber nicht stimmt. Es kann sogar vorkommen (wenn die Tränen in Strömen fließen, ich meine für eine Zeitlang, in der man bei jedem Wörtchen, das man über Gott hört oder denkt, ihnen nicht widerstehen kann), sobald eine bestimmte Gemütsverfassung17 das Herz überkommen hat, dass das mehr dazu verhilft als die Liebe, die man zu Gott hat, so dass es aussieht, als könnten sie mit dem Weinen nicht mehr aufhören. Und da sie schon begriffen haben, dass die Tränen gut sind,18 nehmen sie sich nicht zusammen, noch möchten sie etwas anderes tun, und helfen ihnen nach, wie sie nur können. Der Böse bezweckt damit ihre Schwächung, so dass sie nachher weder inneres Beten halten noch ihre Ordensregel beobachten können.

Anmerkungen
16 Der Böse.
17 Erneut humor; siehe Anm. zu 6M 3,2.
18 Man vergleiche mit dem Gebet um die „Gabe der Tränen,“ das in der katholischen Kirche eine lange Tradition hat. Dabei geht es weniger um die Tränen an sich, als um das empfindsame, liebes- und mitleidfähige Herz im Gegensatz zum „verhärteten,“ liebesunfähigen Herzen.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

7. También advertid que suele causar la complexión flaca cosas de estas penas, en especial si es en unas personas tiernas que por cada cosita lloran; mil veces las hará entender que lloran por Dios, que no sea así. Y aun puede acaecer ser cuando viene una multitude de lágrimas, digo, por un tiempo que a cada palabrita que oiga o piense de Dios no se puede resistir de ellas) haberse allegado algún humor al corazón, que ayuda más que el amor que se tiene a Dios, que no parece han de acabar de llorar; y como ya tienen entendido que las lágrimas son buenas, no se van a la mano ni querrían hacer otra cosa, y ayudan cuanto pueden a ellas. Pretende el demonio aquí que se enflaquezcan de manera, que después ni puedan tener oración ni guardar su Regla.

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