Samstag, 21. Juli 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 133


6.W.K.3.7. Das dritte Anzeichen ist, dass diese Worte lange Zeit nicht aus dem Gedächtnis entschwinden, so wie die entschwinden, die wir hienieden vernehmen, ich meine, die wir von den Menschen hören, und manche überhaupt nicht. Denn auch wenn sie sehr bedeutend und gelehrt sein mögen, behalten wir sie inunserem Gedächtnis doch nicht so stark eingemeißelt, noch glauben wir so fest daran wie an diese, wenn sie sich auf zukünftige Dinge beziehen. Es bleibt nämlich eine solch felsenfeste Gewissheit zurück, dass in der Seele selbst eine solche Sicherheit herrscht, dass sie sich nicht geschlagen geben kann, selbst wenn es so aussieht, als widerspräche alles dem, was sie vernommen hat, und auch wenn ihr mitunter bei unmöglich erscheinenden Dingen doch Zweifel kommen, ob es wohl sein oder nicht sein wird und der Verstand hin und herschwankt. Gehen auch Jahre vorüber, so entschwindet ihr doch nicht diese Meinung, dass Gott andere Wege suchen wird, die die Menschen nicht verstehen, und dass es letztendlich zu geschehen hat. Und so ist es auch, denn es geschieht. Allerdings mögen einem, wie ich sage, Leiden nicht erspart bleiben, wenn man die vielen Umwege sieht; denn da es schon lange her ist, seit man es vernommen hat und die Auswirkungen und die Gewissheit, dass es von Gott kommt, die im Augenblick da sind, sich verflüchtigt haben, entsteht Raum für Zweifel, und es steigen Gedanken auf, ob es der Böse war oder ob die Einbildung mitspielte. Im Augenblick selbst gibt es davon nichts, sondern sie würde für diese Wahrheit sterben. Aber, wie ich sage, bei all diesen Hirngespinsten, die der Böse der Seele wohl eingibt, um sie erzittern und verzagen zu lassen ...24 vor allem, wenn es sich um ein Geschäft handelt, durch dessen Verwirklichung den Seelen, so weit das klar geworden ist, viel Gutes erwachsen soll und es Werke zur großen Ehre und zum Dienst Gottes sind und bei denen es große Schwierigkeiten gibt, 25 was wird er 26 da nicht alles tun? Zumindest schwächt er ihren Glauben, denn es ist ein ziemlicher Schaden, nicht zu glauben, dass Gott mächtig ist, um Werke zu vollbringen, die unsere Verstandeskräfte nicht verstehen. 27

Anmerkungen
24 Wie öfter bei Teresa, fehlt der Hauptsatz zunächst, weil sie sich auf Zwischengedanken einlässt. Zu Beginn des nächsten Absatzes setzt sie noch einmal an („Trotz all dieser Kampfe ...“) und bringt dann schließlich auch den Hauptsatz: „... bleibt da ... ein Funke so lebendig.“
25 Die Autorin mag hier konkret an ihre erste Klostergründung San José in Ávila gedacht haben, die mit unendlichen Schwierigkeiten verbunden war; siehe V 32-36. In V 32,17 berichtet sie ausdrücklich von einem göttlichen Auftrag, den sie zugleich als Zusage verstand, dass die Gründung allen Schwierigkeiten zum Trotz zustande kommen würde.
26 Der Böse.
27 Der Glaube an die (All)macht Gottes ist für Teresa fundamental. Siehe V 19,9: „Dass du allmachtig bist, umfasste fur mich alle Grostaten, die du je getan hast, und daran habe ich ... niemals gezweifelt.“ Weiter auch V 26,1; F 31,31.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


7. La tercera señal es no pasarse estas palabras de la memoria en muy mucho tiempo y algunas jamás, como se pasan las que por acá entendemos, digo que oímos de los hombres; que aunque sean muy graves y letrados, no las tenemos tan esculpidas en la memoria, ni tampoco, si son en cosas por venir, las creemos como a éstas; que queda una certidumbre grandísima, de manera que, aunque algunas veces en cosas muy imposibles al parecer, no déjà de venirle duda si será o no será y andan con algunas vacilaciones el entendimiento, en la misma alma está una seguridad que no se puede rendir, aunque le parezca que vaya todo al contrario de lo que entendió, y pasan años, no se le quita aquel pensar que Dios buscará otros medios que los hombres no entienden, mas que, en fin, se ha de hacer; y así es que se hace; aunque, como digo, no se deja de padecer cuando ve muchos desvíos, porque como ha tiempo que lo entendió y las operaciones y certidumbre que al presente quedan de ser Dios es ya pasado, han lugar estas dudas, pensando si fue demonio, si fue de la imaginación. Ninguna de éstas le queda al presente, sino que moriría por aquella verdad. Mas, como digo, con todas estas imaginaciones, que debe poner el demonio para dar pena y acobardar el alma, en especial si es en negocio que en el hacerse lo que se entendió ha de haber muchos bienes de almas, y es obras para gran honra y servicio de Dios, y en ellas hay gran dificultad, ¿qué no hará? Al menos enflaquece la fe, que es harto daño no creer que Dios es poderoso para hacer obras que no entienden nuestros entendimientos.

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