6.W.K.3.7.
Das dritte Anzeichen ist, dass diese Worte lange Zeit nicht aus dem Gedächtnis
entschwinden, so wie die entschwinden, die wir hienieden vernehmen, ich meine,
die wir von den Menschen hören, und manche überhaupt nicht. Denn auch wenn sie
sehr bedeutend und gelehrt sein mögen, behalten wir sie inunserem Gedächtnis
doch nicht so stark eingemeißelt, noch glauben wir so fest daran wie an diese,
wenn sie sich auf zukünftige Dinge beziehen. Es bleibt nämlich eine solch
felsenfeste Gewissheit zurück, dass in der Seele selbst eine solche Sicherheit
herrscht, dass sie sich nicht geschlagen geben kann, selbst wenn es so
aussieht, als widerspräche alles dem, was sie vernommen hat, und auch wenn ihr
mitunter bei unmöglich erscheinenden Dingen doch Zweifel kommen, ob es wohl
sein oder nicht sein wird und der Verstand hin und herschwankt. Gehen auch
Jahre vorüber, so entschwindet ihr doch nicht diese Meinung, dass Gott andere
Wege suchen wird, die die Menschen nicht verstehen, und dass es letztendlich zu
geschehen hat. Und so ist es auch, denn es geschieht. Allerdings mögen einem,
wie ich sage, Leiden nicht erspart bleiben, wenn man die vielen Umwege sieht;
denn da es schon lange her ist, seit man es vernommen hat und die Auswirkungen
und die Gewissheit, dass es von Gott kommt, die im Augenblick da sind, sich
verflüchtigt haben, entsteht Raum für Zweifel, und es steigen Gedanken auf, ob
es der Böse war oder ob die Einbildung mitspielte. Im Augenblick selbst gibt es
davon nichts, sondern sie würde für diese Wahrheit sterben. Aber, wie ich sage,
bei all diesen Hirngespinsten, die der Böse der Seele wohl eingibt, um sie
erzittern und verzagen zu lassen ...24 vor
allem, wenn es sich um ein Geschäft handelt, durch dessen Verwirklichung den
Seelen, so weit das klar geworden ist, viel Gutes erwachsen soll und es Werke
zur großen Ehre und zum Dienst Gottes sind und bei denen es große
Schwierigkeiten gibt, 25 was wird er 26 da nicht alles tun? Zumindest schwächt er ihren
Glauben, denn es ist ein ziemlicher Schaden, nicht zu glauben, dass Gott
mächtig ist, um Werke zu vollbringen, die unsere Verstandeskräfte nicht
verstehen. 27
Anmerkungen
24 Wie öfter bei Teresa, fehlt der Hauptsatz
zunächst, weil sie sich auf Zwischengedanken einlässt. Zu Beginn des nächsten
Absatzes setzt sie noch einmal an („Trotz all dieser Kampfe ...“) und bringt
dann schließlich auch den Hauptsatz: „... bleibt da ... ein Funke so lebendig.“
25 Die Autorin mag hier konkret an ihre erste Klostergründung
San José in Ávila gedacht haben, die mit unendlichen Schwierigkeiten verbunden
war; siehe V 32-36. In V 32,17 berichtet sie ausdrücklich von einem göttlichen
Auftrag, den sie zugleich als Zusage verstand, dass die Gründung allen
Schwierigkeiten zum Trotz zustande kommen würde.
26 Der
Böse.
27 Der Glaube an die (All)macht Gottes ist für Teresa
fundamental. Siehe V 19,9: „Dass du allmachtig bist, umfasste fur mich alle Grostaten, die du je
getan hast, und daran habe ich ... niemals gezweifelt.“ Weiter auch V 26,1; F 31,31.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
7. La tercera señal es no pasarse estas palabras de la memoria en muy
mucho tiempo y algunas jamás, como se pasan las que por acá entendemos, digo
que oímos de los hombres; que aunque sean muy graves y letrados, no las tenemos
tan esculpidas en la memoria, ni tampoco, si son en cosas por venir, las
creemos como a éstas; que queda una certidumbre grandísima, de manera que, aunque
algunas veces en cosas muy imposibles al parecer, no déjà de venirle duda si
será o no será y andan con algunas vacilaciones el entendimiento, en la misma
alma está una seguridad que no se puede rendir, aunque le parezca que vaya todo
al contrario de lo que entendió, y pasan años, no se le quita aquel pensar que
Dios buscará otros medios que los hombres no entienden, mas que, en fin, se ha
de hacer; y así es que se hace; aunque, como digo, no se deja de padecer cuando
ve muchos desvíos, porque como ha tiempo que lo entendió y las operaciones y
certidumbre que al presente quedan de ser Dios es ya pasado, han lugar estas
dudas, pensando si fue demonio, si fue de la imaginación. Ninguna de éstas le
queda al presente, sino que moriría por aquella verdad. Mas, como digo, con
todas estas imaginaciones, que debe poner el demonio para dar pena y acobardar
el alma, en especial si es en negocio que en el hacerse lo que se entendió ha
de haber muchos bienes de almas, y es obras para gran honra y servicio de Dios,
y en ellas hay gran dificultad, ¿qué no hará? Al menos enflaquece la fe, que es
harto daño no creer que Dios es poderoso para hacer obras que no entienden
nuestros entendimientos.
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