KAPITEL
2
Es
handelt von einigen Weisen, mit denen unser Herr die Seele aufweckt und bei
denen es offensichtlich nichts zu befürchten gibt, auch wenn es sich um etwas
ganz Erhabenes handelt; es sind große Gnadenerweise.
6.W.K.2.1.
Es sieht so aus, als hätten wir den kleinen Falter weit hinter uns gelassen; 1 doch das haben wir nicht, denn genau diese Prüfungen
sind es, die ihm zu einem um so höheren Flug verhelfen. Beginnen wir nun davon
zu sprechen, wie sich der Bräutigam zur Seele verhält und wie er, noch bevor er
es ganz für sie wird, in ihr mit so einfühlsamen Mitteln eine innige Sehnsucht nach
sich weckt, 2 dass nicht einmal die Seele
selbst diese versteht, und es mir, glaube ich, auch nicht gelingen wird, sie so
zu beschreiben, dass man es versteht, außer es hat das jemand selbst erlebt. Es
sind nämlich so zarte, feine Antriebe, die im tiefsten Innern der Seele
aufbrechen, dass ich keinen Vergleich finde, der dafür passte.
Anmerkungen
1 In der Tat hat sie ihn seit 5M 3,1 nicht mehr
ausdrücklich erwähnt. Mit Falter ist die Seele (der Mensch) gemeint.
2 Das vielfältige Wirken Gottes verstärkt die Sehnsucht des
Glaubenden in seinem ganzen Wesen, um dann in der tiefsten Gotteinung zu
gipfeln: „Der Brautigam schaut
nicht auf die heisen Wunsche, ... da er mochte, dass sie sich die Verlobung
noch sehnlicher wunsche“ (6M 1,1); „er weckt eine innige Sehnsucht nach sich“ (6M 2,1); „sie vergeht
geradezu vor Sehnsucht“ (6M 2,4); der Herr „erregt eine kostliche Sehnsucht, dass die Seele
sich seiner erfreue“ (6M 2,8). „Alles dient dazu, um sich noch mehr nach dem Genuss am Brautigam zu
sehnen“ (6M 4,1); „riesengrose Sehnsucht, sich ganz fur Gott einzusetzen“ (6M 4,15). Sie spricht „von Wunschen, die ... bestandig da sind“ (6M 6,5), „um ihn zu sehen“ (6M 6,6), „sich ganz seinem
Dienst hinzugeben“ (6M 8,4; 7M 2,9; 3,6); sie spricht von „starken und ungestumen Sehnsuchten,
ihn zu geniesen“ (6M 11 tít), von „einer grosen Sehnsucht zu leiden“ (7M 3,4).
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 2
Trata de algunas maneras con que despierta nuestro Señor al alma, que
parece no hay en ellas qué temer, aunque es cosa muy subida.
1.
Parece que hemos dejado mucho la palomica, y no hemos; porque estos trabajos
son los que la hacen tener más alto vuelo. Pues comencemos ahora a tratar de la
manera que se ha con ella el Esposo y cómo antes que del todo lo sea se lo hace
bien desear, por unos medios tan delicados, que el alma misma no los entiende, ni
yo creo acertaré a decir para que lo entienda, si no fueren las que han pasado
por ello; porque son unos impulsos tan delicados y sutiles, que proceden de lo
muy interior del alma, que no sé comparación que poner que cuadre.
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