6.W.K.1.12.
O Jesus, was bedeutet es, eine Seele derart verlassen zu sehen, und wie wenig
bringt ihr jeglicher irdische Trost, wie ich schon sagte! 38 Meint deswegen nicht, Schwestern, falls ihr euch
manchmal so erlebt, dass die Reichen und in Freiheit Lebenden 39 für solche Zeiten mehr Hilfsmittel zur
Verfügung hätten. Nein, nein! Das käme mir ja so vor, wie wenn man den Verdammten
alle Seligkeiten, die es in der Welt gibt, vorgaukelte, wo diese doch nicht
ausreichen würden, um ihnen Erleichterung zu verschaffen, sondern das die Qual
für sie eher noch verschärfte. So kommt es auch hier von oben, und nichts nützen
hier Dinge der Erde. Es möchte dieser große Gott, dass wir ihn als König und
unsere eigene Armseligkeit anerkennen, was sehr wichtig ist für das Weitere.
Anmerkungen
38 In 6M 1,9f.
39 Mangel an Freiheit erlebten nicht nur die in der
strengen Abgeschiedenheit der Klausur lebenden Schwestern, sondern alle Frauen.
Teresa hat das sehr wohl wahrgenommen und darunter gelitten, aber das beste
daraus gemacht, indem sie z. B. die unvermeidliche strenge Klausur zu einem
Freiheitsraum machte, wo sie mit ihren Schwestern ihr Leben nach ihren
Vorstellungen einrichtete; vgl. 6M 6,3; und ferner V 21,2; 27,13; 30,21; 33,11;
F 1,7; CE 1,2; 4,1; CC 1,5; MC 2,29. Einen guten Einblick in die Unfreiheit der
gesellschaftlichen Elite erhielt sie während ihres Aufenthalts im Palast der
Doña Luisa de la Cerda in Toledo; siehe V 34,4.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
12. ¡Oh Jesús, y
qué es ver un alma desamparada de esta suerte, y -como he dicho- cuán poco le
aprovecha ningún consuelo de la tierra! Por eso no penséis, hermanas, si alguna vez os viereis
así, que los ricos y los que están con libertad tendrán para estos tiempos más
remedio. No, no, que me parece a mí es como si a los condenados les pusiesen
cuantos deleites hay en el mundo delante, no bastarían para darles alivio,
antes les acrecentaría el tormento; así acá viene de arriba, y no valen aquí
nada cosas de la tierra. Quiere este gran Dios que conozcamos rey y nuestra
miseria, e importa mucho para lo de adelante.
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