6.W.K.2.5.
Hier braucht man nicht zu überlegen, ob es von unserer Natur selbst
hervorgebracht oder durch Melancholie 10
verursacht wird, ob es eine Täuschung des Bösen oder Einbildung ist, denn es
ist etwas, dem man gut anmerkt, dass die Bewegung von dort ausgeht, wo der Herr
weilt, und der ist unwandelbar. Auch ist das, was es ausrichtet, nicht so wie
bei sonstigen Andachtsgefühlen, wo die tiefe Versunkenheit in der Wonne Zweifel
in uns auslösen kann. Hier sind alle Sinne und Seelenvermögen bar jeder
Versunkenheit ergriffen vom Schauen, was es wohl sein könnte, ohne irgendwie zu
stören oder diesen beseligenden Schmerz steigern oder wegnehmen zu können. Meines
Erachtens soll einer, dem unser Herr diese Gnade erweisen sollte (was der, dem
er sie erwiesen hat, erkennen wird, wenn er dies liest), ihm sehr danken, denn
er braucht sich nicht zu fürchten, dass es eine Täuschung sei; er fürchte sich
aber sehr davor, angesichts einer so großen Gnade undankbar zu sein, und
versuche, sich alle Mühe zu geben, um ihm zu dienen und sich in seinem ganzen
Lebenswandel zu bessern, und er wird sehen, wohin er gelangt und wie er mehr
und mehr erhält. Einer Person, 11 die das
erlebte, erging es mehrere Jahre so, und mit dieser Gnade war sie
hochzufrieden, und sie hätte sich damit reichlichst vergolten gefühlt, auch
wenn sie dem Herrn unzählige Jahre unter großen Prüfungen gedient hätte.
Anmerkungen
10 Siehe Anm. zu 3M 1,6.
11 Wieder meint sie sich selbst und denkt dabei an
die Jahre 1562-1565, als sie ihre Vida schrieb und diesen Aufwallungen ausgesetzt war.
1568 beruhigt sie der hl. Juan de Ávila in einem Brief, „dass sie gut seien“ (BMC 2,208). Siehe CC 54,11. Noch 1571 hat sie sie oft, auch wenn sie
schreibt, dass „es mir einige Tage
vorher noch schien, dass ich keine so grosen Aufwallungen mehr hatte wie sonst“
(CC 13,2), denn gleich im Anschluss daran
berichtet sie von ihrer berühmten Ekstase, als die Novizin Isabel de Jesús den
Refrain „Veante mis ojos –
Sehen mogen dich meine Augen“ sang. Doch allmählich
beruhigen sich diese Aufwallungen in ihr, so dass sie im Juli 1571 schreiben kann:
„Das grose und
heftige Verlangen zu sterben ist mir vergangen“ (CC 18).
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
5. Aquí no hay que pensar si es cosa movida del mismo natural, ni causada
de melancolía, ni tampoco engaño del demonio, ni si es antojo; porque es cosa
que se deja muy bien entender ser este movimiento de adonde está el Señor, que
es inmutable; y las operaciones no son como de otras devociones, que el mucho embebecimiento
del gusto nos puede hacer dudar. Aquí están todos los sentidos y potencias sin
ningún embebecimiento, mirando qué podrá ser, sin estorbar nada ni poder
acrecentar aquella pena deleitosa ni quitarla, a mi parecer.
A quien nuestro Señor hiciere esta merced que, si se la ha hecho, en
leyendo esto lo entenderá), déle muy muchas gracias, que no tiene que temer si
es engaño; tema mucho si ha de ser ingrato a tan gran merced, y procure
esforzarse a servir y a mejorar en todo su vida, y verá en lo que para y cómo recibe
más y más; aunque a una persona que esto tuvo pasó algunos años con ello y con
aquella merced estaba bien satisfecha, que si multitud de años sirviera al Señor
con grandes trabajos, quedaba con ella muy bien pagada. Sea bendito por siempre
jamás, amén.
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