Mittwoch, 11. Juli 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 123


6.W.K.2.5. Hier braucht man nicht zu überlegen, ob es von unserer Natur selbst hervorgebracht oder durch Melancholie 10 verursacht wird, ob es eine Täuschung des Bösen oder Einbildung ist, denn es ist etwas, dem man gut anmerkt, dass die Bewegung von dort ausgeht, wo der Herr weilt, und der ist unwandelbar. Auch ist das, was es ausrichtet, nicht so wie bei sonstigen Andachtsgefühlen, wo die tiefe Versunkenheit in der Wonne Zweifel in uns auslösen kann. Hier sind alle Sinne und Seelenvermögen bar jeder Versunkenheit ergriffen vom Schauen, was es wohl sein könnte, ohne irgendwie zu stören oder diesen beseligenden Schmerz steigern oder wegnehmen zu können. Meines Erachtens soll einer, dem unser Herr diese Gnade erweisen sollte (was der, dem er sie erwiesen hat, erkennen wird, wenn er dies liest), ihm sehr danken, denn er braucht sich nicht zu fürchten, dass es eine Täuschung sei; er fürchte sich aber sehr davor, angesichts einer so großen Gnade undankbar zu sein, und versuche, sich alle Mühe zu geben, um ihm zu dienen und sich in seinem ganzen Lebenswandel zu bessern, und er wird sehen, wohin er gelangt und wie er mehr und mehr erhält. Einer Person, 11 die das erlebte, erging es mehrere Jahre so, und mit dieser Gnade war sie hochzufrieden, und sie hätte sich damit reichlichst vergolten gefühlt, auch wenn sie dem Herrn unzählige Jahre unter großen Prüfungen gedient hätte.

Anmerkungen
10 Siehe Anm. zu 3M 1,6.
11 Wieder meint sie sich selbst und denkt dabei an die Jahre 1562-1565, als sie ihre Vida schrieb und diesen Aufwallungen ausgesetzt war. 1568 beruhigt sie der hl. Juan de Ávila in einem Brief, „dass sie gut seien“ (BMC 2,208). Siehe CC 54,11. Noch 1571 hat sie sie oft, auch wenn sie schreibt, dass „es mir einige Tage vorher noch schien, dass ich keine so grosen Aufwallungen mehr hatte wie sonst“ (CC 13,2), denn gleich im Anschluss daran berichtet sie von ihrer berühmten Ekstase, als die Novizin Isabel de Jesús den Refrain „Veante mis ojos – Sehen mogen dich meine Augen“ sang. Doch allmählich beruhigen sich diese Aufwallungen in ihr, so dass sie im Juli 1571 schreiben kann: „Das grose und heftige Verlangen zu sterben ist mir vergangen“ (CC 18).

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

5. Aquí no hay que pensar si es cosa movida del mismo natural, ni causada de melancolía, ni tampoco engaño del demonio, ni si es antojo; porque es cosa que se deja muy bien entender ser este movimiento de adonde está el Señor, que es inmutable; y las operaciones no son como de otras devociones, que el mucho embebecimiento del gusto nos puede hacer dudar. Aquí están todos los sentidos y potencias sin ningún embebecimiento, mirando qué podrá ser, sin estorbar nada ni poder acrecentar aquella pena deleitosa ni quitarla, a mi parecer.
A quien nuestro Señor hiciere esta merced que, si se la ha hecho, en leyendo esto lo entenderá), déle muy muchas gracias, que no tiene que temer si es engaño; tema mucho si ha de ser ingrato a tan gran merced, y procure esforzarse a servir y a mejorar en todo su vida, y verá en lo que para y cómo recibe más y más; aunque a una persona que esto tuvo pasó algunos años con ello y con aquella merced estaba bien satisfecha, que si multitud de años sirviera al Señor con grandes trabajos, quedaba con ella muy bien pagada. Sea bendito por siempre jamás, amén.

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