6.W.K.2.6.
Nun könnte es sein, dass ihr einwendet, wieso es hier mehr Sicherheit gibt als
sonstwo. Meines Erachtens ist das aus folgenden Gründen so: Erstens, weil der
Böse wohl niemals einen so köstlichen Schmerz wie diesen zufügt. Er kann zwar
Verkosten und Beseligung, die sich geistlich anfühlen, geben, aber Schmerz, und
dann noch so großen, mit Ruhe und Wonne in der Seele zu verbinden, steht nicht
in seiner Macht, denn sein ganzes Vermögen erstreckt sich auf die Außenbezirke,
und sofern er Schmerzen zufügt, sind diese meines Erachtens nie köstlich, noch
friedlich, sondern unruhig und aggressiv; zweitens, weil dieser köstliche Sturm
aus einer anderen Region kommt, wo er keine Herrschaft ausübt; drittens wegen
des vielfältigen großen Nutzens, der in der Seele zurückbleibt, der im Normalfall
in den Entschluss mündet, für Gott zu leiden, viele Prüfungen durchmachen zu
wollen und noch viel fester ent- schlossen zu sein, sich von irdischen
Vergnügungen und Unterhaltungen und dergleichen mehr fern zu halten.
Anmerkungen
---
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
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