Freitag, 13. Juli 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 125


6.W.K.2.7. Dass es keine Einbildung ist, ist sonnenklar; denn auch wenn sie es immer wieder versuchen sollte, so kann sie es sich nicht vormachen. Und das ist so offensichtlich, dass man es sich in keiner Weise einbilden kann, ich meine, glauben, dass es so wäre, wenn es nicht so ist, noch daran zweifeln, dass es so ist. Falls aber doch etwas davon verbleibt – ich meine, falls man zweifeln sollte, ob man es nun erlebt hat oder nicht –, dann sollen sie wissen, dass es in dem Fall keine echten Aufwallungen waren; denn dann lässt es sich so deutlich wahrnehmen, wie eine laute Stimme mit den Ohren. Dass es aber Melancholie wäre, ist völlig abwegig, denn die Melancholie bewirkt und erzeugt ihre Bilder nur in der Phantasie, jenes andere aber steigt aus dem Innern der Seele herauf. 12 Mag sein, dass ich mich irre, aber bis ich von einem, der etwas davon versteht, bessere Argumente zu hören bekomme, werde ich immer bei dieser Meinung bleiben. 13 So weiß ich von einer Person, die eine ziemlich große Furcht vor solchen Täuschungen hat, bei diesem Gebet aber nie welche empfinden konnte. 14

Anmerkungen
12 Fragen wie die, ob im Zustand tiefer Versenkung Bilder aus dem (individuellen oder auch kollektiven) Unbewussten auftauchen können, liegen außerhalb des Deutungshorizontes eines Menschen des 16. Jahrhunderts. Siehe dazu u. a. J. Álvarez, Extasis sin fe. Vgl. auch 6M 3,12.
13 Der Leser beachte auch hier wieder die Selbstsicherheit, wo es um ihre eigene Erfahrung geht, in scharfem Widerspruch zu den häufigen Demutsbekundungen.
14 Auch hier wieder sie selbst; vgl. V 29. In CC 54,12 versichert sie, dass hier auch ihre Beichtväter keine Befürchtungen hatten: „keiner weist es zuruck.“

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

7. El no ser antojo, está muy claro; porque aunque otras veces lo procure, no podrá contrahacer aquello. Y es cosa tan notoria, que en ninguna manera se puede antojar, digo parecer que es, no siendo, ni dudar de que es; y si alguna quedare, sepan que no son éstos verdaderos ímpetus; digo, si dudare en si le tuvo, o si no; porque así se da a sentir, como a los oídos una gran voz. Pues ser melancolía, no lleva camino ninguno, porque la melancolía no hace y fabrica sus antojos sino en la imaginación; estotro procede de lo interior del alma.
Ya puede ser que yo me engañe, mas hasta oír otras razones a quien lo entienda, siempre estaré en esta opinión; y así sé de una persona harto llena de temor de estos engaños, que de esta oración jamás le pudo tener.

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