6.W.K.1.9.
Das alles ist nichts, wenn nicht noch die Meinung dazukommt, sie verstehe es
nicht, die Beichtväter zu unterrichten und hielte sie hin, mit der Absicht, sie
zu täuschen; und mag sie sich noch so oft denken und einsehen, dass es nicht
einmal eine erste Regung 31 gibt, die sie
ihnen nicht sagte, nutzt das nichts. Der Verstand tappt da so im Dunkeln, dass
er nicht dazu fähig ist, die Wahrheit zu sehen, sondern nur die Hirngespinste der
Einbildung (die dann das Regiment führt), und die Unsinnigkeiten zu glauben,
die der Böse ihr vorgaukeln will, dem unser Herr wohl die Erlaubnis geben muss,
sie zu prüfen und zur Einsicht zu bringen, von Gott verworfen zu sein. Es ist
vieles, was sie dann anficht, mit einer so spürbaren und unerträglichen inneren
Bedrängnis, dass ich nicht weiß, womit man sie vergleichen könnte, es sei denn
mit denen, die man in der Hölle erleidet, da in diesem Sturm keinerlei Trost
gewährt wird. Will man ihn sich beim Beichtvater holen, sieht es so aus, als
seien diesem die bösen Geister beigesprungen, damit er sie noch mehr quäle.
Daher hat einer, der mit einer Seele zu tun hatte, die in dieser Qual steckte,
zu ihr gesagt, nachdem es vorüber war (weil es nach einer bedrohlichen
Bedrängnis aussah, da sie von so vielen Dingen zugleich herrührte), sie möge ihm
Bescheid geben, wenn es ihr so gehe; doch es wurde immer schlimmer, so dass er
zur Einsicht kam, dass es nicht mehr in seiner Hand lag. 32 Wenn sie dann ein Buch in ihrer Muttersprache 33 zur Hand nehmen wollte, dann passierte es
dieser Person, die gut lesen konnte, dass sie davon nichts mehr verstand, so
als hätte sie keinen Buchstaben gelernt, weil der Verstand dazu nicht fähig
war. 34
Anmerkungen
31 Ein Ausdruck der scholastischen Moraltheologie,
den die Autorin auch mehrfach in ihrer Vida und im Camino verwendet (V 7,1.20; 25,7.12; 30,3; 31,11; CE
10,1; 17,4; 18,2; 48,6). Gemeint ist der erste spontane, moralisch noch
indifferente Impuls zu einer Handlung oder Einstellung, die als sündhaft
einzustufen wäre, falls man ihr in einem zweiten Moment willentlich zustimmte; vgl.
V 25,12.
32 Der Hintergrund ist erneut autobiographisch; vgl.
V 30,13. Der Beichtvater war der junge Jesuit Baltasar Álvarez.
33 En romance.
34 Vgl. V
30,12, wo die Autorin dasselbe in der ersten Person erzählt.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
9. Todo no es nada, si no es que sobre esto venga el parecer que no sabe
informar a los confesores y que los trae engañados; y aunque más piensa y ve
que no hay primer movimiento que no los diga, no aprovecha; que está el entendimiento
tan oscuro que no es capaz de ver la verdad, sino creer lo que la imaginación
le representa que entonces ella es la señora), y los desatinos que el demonio
la quiere representar, a quien debe nuestro Señor de dar licencia para que la
pruebe y aun para que la haga entender que está reprobada de Dios. Porque son
muchas las cosas que la combaten con un apretamiento interior de manera tan
sentible e intolerable, que yo no sé a qué se pueda comparar, sino a los que padecen
en el infierno; porque ningún consuelo se admite en esta tempestad. Si le
quieren tomar con el confesor, parece han acudido los demonios a él para que la
atormente más; y así, tratando uno con un alma que estaba en este tormento,
después de pasado que parece apretamiento peligroso por ser de tantas cosas
juntas), la decía le avisase cuando estuviese así, y siempre era tan peor, que vino
él a entender que no era más en su mano. Pues si se quiere tomar un libro de
romance, persona que le sabía bien leer, le acaecía no entender más de él que
si no supiera letra, porque no estaba el entendimiento capaz.
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